Zum Hauptinhalt springen

Zittern um Ski-Openings

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Kaum Einbußen für Bergbahnen: AnfangDezember ist "absolute Vorsaison".


Wien. Grüne Hänge und Regen - diese Bilder zeigten die Livekameras in Skigebieten wie der Kärntner Gerlitzen oder im Tiroler Zillertal am Dienstag. Auf der Website der Arlberger Bergbahnen ist zu lesen: "Aufgrund der derzeitigen Situation und der Großwetterlage ist ein Ski-Saisonstart am kommenden Freitag, 30. November 2012, nicht möglich." Das für dieses Wochenende geplante Skiopening am Arlberg muss verschoben werden - ein neuer Termin wurde noch nicht fixiert, sagt Andrea Saexinger von Ski Arlberg Bergbahnen. In Gastein und Saalbach-Hinterglemm ist ein Betrieb Ende dieser Woche ungewiss.

Die Mayrhofner Bergbahnen haben den Saisonstart von 1. auf 7. Dezember im Sinne der Qualität verschoben, sagt Vorstand Josef Reiter zur "Wiener Zeitung": "Wir brauchen fünf bis sechs Tage, um ein Mindestangebot an Pisten beschneien und präparieren zu können. Wenn es kälter wird, ist ein Saisonstart nächste Woche kein Problem."

Während des Kälteeinbruchs Ende Oktober wurde im Zillertal bereits beschneit, ein Teil ist aber wieder geschmolzen. Der Bergbahnen-Chef rechnet aber nicht mit großen Einbußen aufgrund der Verschiebung: "Anfang Dezember sind wenig Gäste da, das ist absolute Vorsaison. Verdient wird in dieser Woche nichts."

Buchungsstand über Vorjahr

Schneefall und kältere Temperaturen sind bereits ab Donnerstag in Sicht, im Westen ist sogar mit tiefwinterlichen Verhältnissen zu rechnen. Ob, wie in einigen Skigebieten geplant, diese Woche der Liftbetrieb aufgenommen werden kann, hängt nicht nur von der Schneemenge ab, sondern auch von der Anzahl und Leistungsfähigkeit der Schneekanonen. In Flachau ist man dank 230 Schneekanonen zuversichtlich, am Donnerstag mit einigen Liften starten zu können. Andere Skiregionen wie Serfaus und Fiss-Ladis, Filzmoos oder Hinterstoder-Wurzeralm haben die Saisoneröffnung ohnehin erst für Ende kommender Woche angesetzt.

Auch wenn Skifahren nicht möglich ist, werden die Mitarbeiter beschäftigt, sagt Tourismusobmann Hans Schenner, der selbst ein Hotel in St. Anton am Arlberg betreibt. "Wir informieren unsere Gäste, dass die Lifte nicht fahren, und bieten ihnen die Möglichkeit, kostenlos zu stornieren."

Der Buchungsstand sei besser als im vorigen Jahr zu dieser Zeit, sagte Schenner am Freitag vor Journalisten in Wien. Besonders für Ostern im März haben sich viele Urlauber früh ein Zimmer gesichert. "Ostern liegt in dieser Wintersaison optimal, weil die Skigebiete problemlos den Liftbetrieb bis dahin aufrechterhalten können", sagt Schenner. Ob die österreichischen Hotels angesichts des früheren Ostertermins auch mehr Nächtigungen erzielen können, sei allerdings fraglich.

Zimmerpreise steigen leicht

Die Preissteigerungen in der Hotellerie liegen unter der Inflation, sagt Schenner: "Wir erhöhen die Preise für Zimmer und im Restaurant jedes Jahr im Durchschnitt um 2,1 Prozent. Die Lebensmittelpreise sind stärker gestiegen, aber so eine Preiserhöhung können wir nicht durchsetzen."

In den Städten dürften die Preise angesichts der vielen Hotelneueröffnungen kaum angezogen haben, vermutet Schenner. Mit Erhöhungen seien die Hoteliers derzeit sehr vorsichtig, weil die Gäste preissensibel sind.