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Eine Strategie für große Daten

Von Gregor Kucera

Wirtschaft
Eine Branche im Wandel: Die IT-Welt steht vor einer Innovationswelle.
© fotolia

Die IT-Branche durchlebt eine spannende Zeit mit großem Wandel.


Wien. In der IT-Branche, die grundsätzlich nicht als eine allzu träge gilt, steht ein großer Wandel an. Dieser wird durch eine Reihe von Innovationen und Änderungen eingeläutet.

"Wir erleben derzeit eine der spannendsten Zeiten seit dem Aufkommen von Internet und PC", so Karl-Heinz Streibich von der Software AG bei seiner Eröffnungsrede zur diesjährigen Process World 2012. "Noch nie gab es vier wesentliche Technologien gleichzeitig, die alle einen großen Einfluss auf die Industrie haben. Ich meine damit die Bereiche Big Data, Mobile, Social und Cloud. Die IT soll das Geschäft positiv unterstützen, neue Wege aufzeigen und Innovation vorantreiben."

"Wir durchleben derzeit eine große digitale Wende, die schneller als jemals zuvor abläuft", so Streibich, "Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser digitale Wandel und dessen Auswirkungen eine Innovationswelle auslösen werden, die durchaus mit der Einführung von PC und Internet vergleichbar sind." In Zukunft werden jene Unternehmen die Nase vorne haben, die möglichst früh und schnell entsprechende Schritte setzten.

Das Ende des Desktops

Einen interessanten Aspekt zeigte Wolfram Jost, CTO der Software AG, auf: "Was haben Google, Facebook und Amazon gemeinsam? Sie sind keine Produkte, sie sind Plattformen. Genauso wird die erfolgreiche Zukunft aussehen. Wir werden nicht mehr zuerst an den Desktop denken, sondern vielmehr an mobile Endgeräte."

Dieser radikale Wandel in der Technologiewelt birgt Veränderungen, denen sich auch die Unternehmen stellen müssen: Wie kommuniziere ich mit Kunden? Welche Prozesse sind sinnvoll, beziehungsweise wer muss in die Prozessmanagementabläufe integriert werden? Und nicht zuletzt: Wie finden wir die Schätze in den riesigen Datenbergen?

Das Schlagwort dazu lautet "Big Data". Es wird gesammelt, bis sich die Speicherplätze biegen, und dann wird erst überlegt, was mit diesen Datenmengen überhaupt zu tun ist. Experten sind sich einig, dass es eines neuen Ansatzes mit Blick in die Zukunft bedarf. Man sammelt nicht nur Daten, schaut erst danach, was eigentlich gesammelt wurde, und versucht eine sinnvolle Verwertung zu erdenken. Nein, damit kann man keinen wirklichen Erfolg und schon gar keine schnelle Innovation erreichen. Sinnvoller ist es, man hat den Fachmann im Haus, der Fragen stellen darf, Strategien überlegt und diese dann mit den Daten untermauert und entsprechende Aktionen und Prozesse anstoßen kann.

Mit Einführung der Version 9.0 von webMethods und ARIS trägt die Software AG diesen neuen technologischen Entwicklungen Rechnung. Die Produktsuite bietet größere Datentransparenz, Agilität und erweiterte Funktionalitäten.

Eine Umsetzung dieser Strategie zeigt sich in den neuen Produkten "Aris Connect" - ein Facebook-ähnlicher Ansatz für Unternehmen - und "Pulse" als mit Twitter vergleichbarer Ansatz für Zusammenarbeit und Wissensaustausch.

Was kommt nach "Big Data"?

Eine Diskussion, die sich durch die gesamte Konferenz zog, war die Frage nach einer Definition von "Big Data". Analysten sehen darin ein großes Definitionsproblem: Was kommt denn nach "Big Data"? "Really Big Data", "Fat Data", oder gar "Megahyperdata"? Wichtig ist jedoch nicht, sich in Definitionen zu ergießen, sondern die richtigen Fragen zu stellen. Nicht leere Schlagworte bringen den Erfolg, sondern eine sinnvolle Strategie und konsequente Prozessentwicklung. Der Nutzen aus dem Datensammeln in Verbindung mit den Möglichkeiten mobiler Endgeräte und der immer stärkeren Nutzung von sozialen Netzwerken - auch im Unternehmen, sind immens.

Eine IT-Abteilung, die aus reinem Selbstzweck besteht und sich hinter Schlagworten versteckt, kann man sich nicht mehr leisten. Es sind Experten gefordert, sich viel aktiver einzubringen und Nutzen zu schaffen.