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Wahlschlacht neben der Straße

Von Sophia Freynschlag

Politik

Werbevolumen für die Nationalratswahl 2013 sinkt auf 30 Millionen Euro.


Wien. Die österreichische Werbebranche blickt optimistisch ins Superwahljahr 2013. Alleine für die Nationalratswahl werden die Parteien rund 30 Millionen Euro ausgeben, schätzt der Fachverband Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO).

Das Werbevolumen liegt deutlich unter dem Niveau der vergangenen Nationalratswahlen. Die politischen Parteien würden als Folge von Korruptionsfällen "sensibler" mit ihrem Wahlkampfbudget umgehen, außerdem biete das Internet kostengünstige Werbemöglichkeiten, sagt Fachverbandsobfrau Angelika Sery-Froschauer. Die vom Parteiengesetz 2012 festgelegte Obergrenze von sieben Millionen pro Partei und Jahr werden nicht alle Parteien ausschöpfen.

"Auftragsbücher sind voll"

Soziale Medien wie Twitter werden genutzt, um jüngere Wähler zu erreichen. "Die Wahlschlacht wird aber über Plakate, Print und im Fernsehen ausgetragen", erwartet Fachverbandsgeschäftsführer Markus Deutsch. Zudem spielen Postwurfsendungen eine große Rolle, um Botschaften an die Wähler zu bringen. Rund 40 Prozent des Wahlbudgets werden für Plakate ausgegeben, wird geschätzt. Ein Sonderfall ist Kärnten, wo ÖVP, SPÖ und Grüne sich für die Landtagswahl am 3. März ein Plakatverbot auferlegt haben.

Für 14 Prozent der Werbeunternehmen ist Wahlwerbung ein wichtiges Geschäftsfeld, wie die Befragung für den Wifo-Werbeklimaindex unter 900 Betrieben ergeben hat. Besonders größere Werbeagenturen mit mehr als sechs Mitarbeitern profitieren von Werbeaufträgen der Parteien.

Insgesamt zeichnet sich bei der Stimmung in der Werbebranche eine Trendwende ab: Der Werbeklimaindex (eine Bewertung der aktuellen Lage und der Erwartungen) liegt aktuell bei 24,5 Punkten, nach 18 Punkten im dritten Quartal des Vorjahres. 88 Prozent der Unternehmen melden eine gute oder befriedigende Geschäftslage. Die Nachfrage nimmt wieder zu. "Die Auftragsbücher sind voll", sagt Sery-Froschauer. 71 Prozent der Firmen melden ausreichende oder mehr als ausreichende Auftragsbestände.

Die Geschäftserwartungen für das laufende Jahr sind überwiegend positiv, sagt Wifo-Experte Werner Hölzl: "Damit sind die Aussichten der Werber deutlich positiver als in anderen Branchen wie der Sachgütererzeugung."