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Aus für Duisburg: Voestalpine sucht nun nach Ersatzjobs

Von Karl Leban

Wirtschaft

Linz/Wien. Es ist ein trauriges Projekt, aus Sicht des Stahl- und Industriegüterkonzerns Voestalpine aber ein unumgängliches: die Schließung des defizitären TSTG-Schienenwerks in Duisburg. Insgesamt 350 Mitarbeiter sind davon betroffen. Für die Umsetzung eines Sozialplans und die geordnete Schließung per Jahresende will die Voest laut ihrem Sprecher Peter Felsbach einen Betrag in "substanzieller zweistelliger Millionen-Euro-Höhe" lockermachen. Das nötige Geld hat der Konzern bereits 2012 zur Seite gelegt.

"In Sachen Sozialplan wird die Werksleitung gemeinsam mit dem Betriebsrat einen professionellen Personaldienstleister beauftragen, aktiv Ersatzarbeitsplätze zu suchen", sagt Felsbach zur "Wiener Zeitung". Derzeit gebe es zehn Unternehmen, Betriebe der Voestalpine und Industriepartner aus der Region Duisburg, die konkretes Interesse an der Übernahme von Mitarbeitern hätten.

Einigungsverfahren startet

Unabhängig von den Verhandlungen über einen Sozialplan beginnt am 4. März vor dem Hintergrund der vor einem Jahr verkündeten Werksschließung ein Einigungsverfahren für einen Interessenausgleich. Dieses Verfahren unter Leitung eines Arbeitsrichters sei notwendig geworden, da die Verhandlungen mit dem Betriebsrat auch nach elfmonatiger Dauer zu keinem tragfähigen Ergebnis geführt hätten, wird in der Linzer Voest-Zentrale erklärt.

Bei den Belegschaftsvertretern in Duisburg heißt es unterdessen: "Wir kämpfen weiter um den Erhalt des Werks." Für heute, Donnerstag, ist in Düsseldorf eine große Kundgebung vor dem Landtag Nordrhein-Westfalen geplant.

Der TSTG-Betriebsrat verlangt, dass die Voest das Werk, das aus seiner Sicht Zukunft hätte, zum Verkauf freigibt. Felsbach hält dazu fest: "Obwohl seit einem Jahr bekannt ist, dass die TSTG zugesperrt wird, hat bisher kein potenzieller Käufer - weder Unternehmen noch Investoren - Interesse gezeigt, das Werk zu übernehmen." Hauptgrund dafür seien die massiven Überkapazitäten im europäischen Markt und der ruinöse Preiskampf, der das Werk langfristig chancenlos mache.