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Niedermeyer schließt mit Samstag mehr als die Hälfte seiner Filialen

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Die 580 Mitarbeiter der insolventen Elektrokette warten auf März-Gehälter.


Wien. Bei der insolventen Elektrokette Niedermeyer hat der Ausverkauf begonnen: Bereits am Samstag ist der letzte Verkaufstag für jene 53 der insgesamt 98 Filialen, die geschlossen werden sollen. Die meisten Standorte werden in Wien zugesperrt (14 Filialen), gefolgt von der Steiermark (12) und Niederösterreich (7). Dieser Plan muss allerdings noch vom Insolvenzgericht genehmigt werden, betont ein Sprecher von Niedermeyer.

279 der 580 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Die Betroffenen haben am Mittwoch erfahren, dass ihre Filiale geschlossen wird. Lehrlinge werden von anderen Standorten übernommen.

Für März wurden keine Löhne oder Gehälter ausgezahlt, informiert die Arbeiterkammer. Die offenen Löhne und Gehälter und die Beendigungsansprüche - also offener Urlaub und gesetzliche Abfertigung - sollen vom staatlichen Insolvenz-Entgelt-Fonds übernommen werden. Antrag wurde bisher keiner gestellt.

Gutscheine können nicht mehr eingelöst werden

Reparaturen oder Fotobearbeitungen werden ab 8. April von den verbliebenen 45 Geschäften übernommen. Wer Gutscheine besitzt, kann diese allerdings nicht mehr einlösen. "Diese können als Forderung angemeldet werden", sagt Renate Wagner vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). In vielen Fällen wird sich das aber nicht auszahlen, weil die Anmeldung 21 Euro kostet. Den Gläubigern wird bei der Sanierung ohne Eigenverwaltung eine Quote von 20 Prozent angeboten - das wären bei 100 Euro Gutscheinwert 20 Euro. Raten müssen wie bisher abgezahlt werden.

Noch am Mittwoch fand eine Gläubigerausschusssitzung statt, in der der weitere Fahrplan besprochen wurde. Niedermeyer braucht nach Verlusten einen Investor, um den Umbau der Filialen auf ein "erlebnisorientiertes Shop-Konzept" umzusetzen.

Liste der Filialschließungen:www.niedermeyer.at/sanierung/