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ÖVAG startet Käufersuche für ihr Leasing-Geschäft im Ausland

Von Karl Leban

Wirtschaft

Investmentbanker Hemetsberger begleitet Verkaufsprozess als Berater.


Wien. Bei der teilverstaatlichten Österreichischen Volksbanken-AG (ÖVAG) bleibt kein Stein auf dem anderen. "Derzeit sind wir eine Abbaubank", betont Stephan Koren, der Chef des maroden Spitzeninstituts der Volksbanken. Als solche ist die ÖVAG gezwungen, Risiken abzubauen und radikal zu schrumpfen, weil die EU-Auflagen für die Staatshilfen das vorschreiben. Seit 2009 hat die Republik 1,25 Milliarden Euro in die Bank gepumpt.

Hat die ÖVAG mittlerweile unter anderem ihre Osteuropa-Sparte VBI (ohne das schwer defizitäre Rumänien-Geschäft), die Immobilientochter Europolis und ihre Anteile an der Victoria-Versicherung verkauft, geht es nun auch für ihr ausländisches Leasinggeschäft ans Eingemachte. Am Mittwoch fiel der offizielle Startschuss für den Verkaufsprozess, den die Ithuba Capital des früheren Bank-Austria-Vorstands Willi Hemetsberger als Berater begleiten wird. Nach den Vorgaben der EU muss die Sparte bis Ende 2014 abgestoßen sein.

Auch die DZ Bank steigt aus

Die Volksbank Leasing International gehört je zur Hälfte der ÖVAG und der deutschen DZ Bank (die ihren 50-Prozent-Anteil ebenfalls zum Verkauf stellt). Ihr Finanzierungsvolumen lag zuletzt bei 1,8 Milliarden Euro, wobei die Zahl der Leasingverträge rund 130.000 Stück betrug. Im Vorjahr schrieb die Gesellschaft, die knapp 770 Mitarbeiter beschäftigt, einen Vorsteuergewinn von 46 Millionen Euro. Spezialisiert ist sie auf Mobilien-Leasing (Pkw, Nutzfahrzeuge, Baumaschinen etc.). Ihr Netzwerk erstreckt sich über Tschechien, die Slowakei, Polen, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Rumänien.

Ursprünglich war die Raiffeisen Zentralbank (RZB) an der Leasing International interessiert. Wegen höchst unterschiedlicher Preisvorstellungen verliefen die Verhandlungen allerdings im Sand. Wäre der Deal zustande gekommen, hätte die RZB als ÖVAG-Altaktionärin zur Sanierung der Bank beigetragen, wie von ihr 2012 in den Verträgen zur ÖVAG-Teilverstaatlichung verlangt worden war.

Noch heuer will die Volksbanken-AG auch ihre Malta-Bank und weitere Immobilien verkaufen. Die Tochterbank in Rumänien, ein besonderes Problemkind, muss bis Ende 2015 veräußert sein.