Pucking. (sf/apa) "Gott sei Dank, das Ende naht!", schreibt ein Dayli-Mitarbeiter in der Erfahrungsbörse, die die Gewerkschaft für die Angestellten der insolventen Drogeriemarktkette eingerichtet hat. Der Masseverwalter hat am Mittwoch Dayli eine letzte Frist gesetzt: Bis Freitag um 12 Uhr muss ein Investor eine Bankgarantie in Höhe von 1,15 Millionen Euro abgeben, sonst wird das Unternehmen geschlossen.

Mit dem Geld sollen die Verluste abgedeckt werden - die jüngste "Minus 40 Prozent"-Aktion ab Anfang August hat nicht das erhoffte Umsatzplus eingebracht. Wird die Summe aufgetrieben, kann die Drogeriekette bis zum 16. August weitergeführt werden. Die Dayli-Geschäftsführung und Eigentümer Martin Zieger stimmten der Schließung zu, sollte sich bis Freitag kein Geldgeber finden, heißt es.

Creditreform-Chef Gerhard Weinhofer glaubt nicht, dass der Eigentümer Zieger selbst Geld zuschießt: "Da wird auf einen Dritten gehofft. Jetzt hat man schon ein paar Monate Gespräche geführt, irgendwann muss das auch abgeschlossen werden." Zieger, ehemaliger Manager von Palmers und Vögele, hat am 4. Juli, dem Tag des Insolvenzantrages, die Anteile von Rudolf Haberleitner übernommen. Als Geschäftsführer ist Haberleitner seit 19. Juli nicht mehr tätig. 355 Filialen wurden zugesperrt, 522 werden weiter betrieben.

Aus für Jobs nicht besiegelt


Selbst wenn das Unternehmen geschlossen wird, bedeutet das nicht automatisch, dass die verbliebenen 2200 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren: "Ich gehe davon aus, dass einige Investoren warten, bis das Unternehmen geschlossen ist, damit dann die interessanten Unternehmensteile herausgekauft und die benötigten Dienstnehmer wieder neu eingestellt werden können", sagt Masseverwalter Rudolf Mitterlehner. In diesem Fall haftet der Käufer nicht für die Verbindlichkeiten.