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Mehr Toleranz für Schwule und Lesben am Arbeitsplatz

Von Rosa Eder-Kornfeld

Wirtschaft

Engagement im Bereich der Diversity-Dimension "sexuelle Orientierung" wird wieder ausgezeichnet


Wien. Sich im beruflichen Umfeld offen zu ihrer Homosexualität zu bekennen, fällt in Österreich noch immer vielen Schwulen und Lesben schwer, zu groß ist die Angst vor Repressalien und Diskriminierung. Also lachen sie mit, wenn in der Kantine Schwulenwitze erzählt werden und verleugnen ihre Partnerinnen und Partner.

Doch es gibt auch Unternehmen, die keine Benachteiligung homosexueller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zulassen und sich für ein Klima der Toleranz einsetzen. Mit dem Unternehmenspreis Meritus werden wieder einige dieser vorbildlichen Firmen vor den Vorhang geholt. Die Einreichfrist läuft noch bis 15. September 2013. Der Preis wird für Klein- und Mittelbetriebe sowie für Großunternehmen vergeben und am 24. Oktober 2013 von Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Bundesminister Rudolf Hundstorfer in der Wirtschaftskammer Österreich überreicht.

"Diversity-Management wird für Organisationen und Unternehmen immer wichtiger. Ein entsprechendes Engagement erhöht die Motivation betroffener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Attraktivität als Arbeitgeber insgesamt", sagt Markus Knopp, Präsident der agpro (austrian gay professionals), einer seit 1998 bestehenden Vereinigung schwuler und bisexueller Unternehmer, die den "meritus" gemeinsam mit den Queer Business Women (QBW), ein Netzwerk beruflich aktiver lesbischer Frauen, initiiert hat. QBW-Präsidentin Eva Götz ergänzt: "Wir wollen alle motivieren mitzumachen, die sich besonders in der Dimension sexuelle Orientierung engagieren. Mit der Auszeichnung sollen vorbildlich agierende Organisationen belohnt und gleichzeitig ein Anreiz für alle anderen geschaffen werden, hier ebenfalls Zeichen zu setzen."

Die bisherigen Preisträger des "Meritus" waren TNT Express Austria (2011), die Bank Austria (2011), der Verein Eltern für Kinder (2011), IBM Austria (2009) und das equalizent Qualifikationszentrum (2009). "Das persönliche Lebenskonzept ist kein Morgenmantel, den man in den Schrank hängt, bevor man zur Arbeit geht. Deshalb ist es wichtig, dass Menschen auch an ihrem Arbeitsplatz "sie selbst" sein können. Bei TNT arbeiten Menschen: alte, junge, Männer, Frauen, Muslime, Christen, Atheisten, Heteros, Schwule, Lesben, etc. Wir beurteilen sie nach ihren Fähigkeiten und nicht nach ihrem Lebenskonzept. Und deshalb sind wir stolz darauf, Gewinner des Meritus 2011 zu sein", betont Erich Neuwirth, Human Resources Manager bei TNT Express Austria GmbH.

Der alle zwei Jahre vergebene Preis wird von österreichischen Unternehmen, vom Bund, den Ländern und den Sozialpartnern unterstützt und steht unter dem Ehrenschutz von Minister Hundstorfer und Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien. Sie sagt: "Homosexuelle Menschen mit all ihren Fähigkeiten und Begabungen sind ein selbstverständlicher Teil jener Vielfalt, die unsere Gesellschaft stark und unsere Wirtschaft erfolgreich macht. Ich unterstütze den Meritus, weil die Initiative ein wichtiger Schritt für die konsequente Gleichberechtigung der Menschen in allen Lebensbereichen ist."

Mehr Informationen unter www.meritus.or.at, www.agpro.at und www.queer-business-women.at.