
Wien. (sf) Die defizitäre Supermarktkette Zielpunkt wechselt
erneut den Eigentümer. Die oberösterreichische Pfeiffer-Gruppe übernimmt Zielpunkt zur Gänze, am Montag wurde der Zusammenschluss per 1. März 2014 bei der Bundeswettbewerbsbehörde angemeldet. Seit April 2012 hielt Pfeiffer 24,9 Prozent der Anteile, der Rest gehörte der BOW Beteiligungs GmbH von Pfeiffer-Anwalt Gerald Schmidsberger.
Schon bisher arbeiteten Pfeiffer und Zielpunkt - etwa bei Eigenmarken - eng zusammen. In den Filialumbau will der neue Eigentümer künftig zehn Millionen Euro jährlich investieren: Das Erscheinungsbild soll sich ändern, das Obst- und Gemüseangebot erweitert werden. Zielpunkt soll weg vom Diskont-Image.
Im Osten Zielpunkt, amLand Unimarkt
Die Marke Zielpunkt bleibt erhalten und soll als Schwester von Unimarkt im Osten Österreichs etabliert werden. 18 Zielpunkt-Standorte in Oberösterreich wurden heuer von Unimarkt übernommen, weitere Standorte in ländlichen Regionen sollen folgen, so Thomas Janny, der neben Stephan Seyfried Vorstand bleibt. Drei Unimärkte wurden dagegen von Zielpunkt übernommen. Bis Ende 2014 soll die Filialanzahl von derzeit rund 280 auf 242 sinken, der erste Standort soll - wie bereits 41 Unimärkte - von einem Franchisenehmer geführt werden. Pfeiffer betreibt künftig neben Zielpunkt mehr als 100 Unimarkt-Standorte und elf Großhandelsmärkte, die Nah & Frisch und Nahversorger beliefern.
Mit März wird das Zielpunkt-Zentrallager im 23. Wiener Gemeindebezirk zum dritten Pfeiffer-Zentrallager. 2015/16 peilt Zielpunkt wieder Gewinn an, zuletzt hielt man 3,3 Prozent Marktanteile im Lebensmittelhandel.
1967 als Löwa gegründet, wurde der Händler 1972 von der deutschen Tengelmann-Gruppe übernommen und in Zielpunkt umbenannt. 2003 bis 2008 hieß die Kette Plus. 2010 stieg der Finanzinvestor BluO ein, ehe BOW die Anteile vom damaligen Zielpunkt-Chef Jan Satek kaufte.