Zum Hauptinhalt springen

Solarzellenerzeuger Blue Chip wird zerschlagen

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Güssing. Die Käufersuche für den insolventen Photovoltaik-Zellproduzenten Blue Chip Energy ist nach mehr als zwei Jahren nun endgültig abgeblasen. Seit dieser Woche wird die 2008 erbaute Betriebsliegenschaft im Burgenland auf dem Auktionsportal Köck zum Kaufpreis von zwei Millionen Euro angeboten - inklusive Produktionsanlage und Photovoltaik-Testzubehör. Bei der Insolvenz im Juli 2011 betrugen die Aktiva mit Betriebsliegenschaft und Maschinenpark 54 Millionen Euro.

Millionen in Güssing versenkt

"Bis zuletzt haben wir einen Käufer aus der Photovoltaik-Branche gesucht. Aussichtsreiche Investoren aus Indien sind abgesprungen. Jetzt hat man darauf umgeschwenkt, die Immobilie zu verwerten", sagt Michael Köck, der im Auftrag von Masseverwalter Wilhelm Lackner einen Käufer sucht. Verhandlungen gebe es mit Schweizern, die Büros an Start-ups vermieten wollen. Der Kauf soll in zwei bis vier Wochen abgeschlossen sein. Die Solarzellenfabrik in Güssing, die von EU und Bund gefördert wurde, hat Millionen versenkt - gegen die Billig-Konkurrenz aus China waren österreichische Hersteller chancenlos. 2011 war Blue Chip Energy mit 78 Millionen Euro Schulden und 110 Mitarbeitern die zweitgrößte Pleite Österreichs.