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SCS-Umbau soll für Umsatzplus sorgen

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Größtes Einkaufszentrum setzt im Weihnachtsgeschäft auf neue Mieter.


Vösendorf. Die Einkaufszentren rüsten sich für das erste Adventwochenende - und hoffen nach einem durchwachsenen Jahr noch auf ein Umsatzplus. 100.000 Besucher zählt die Shopping City Süd (SCS) an einem Adventsamstag, sagte SCS-Centermanager Anton Cech bei einem Rundgang. Mehr als drei Jahre lang wurde Österreichs größtes Einkaufszentrum, das 1976 eröffnet wurde, modernisiert - nun sollen mehr Tageslicht, Ruhezonen, ein Wasserfall und zwölf Meter hohe futuristische Bäume für eine angenehme Atmosphäre sorgen.

In den Umbau des Centers und der Parkplätze in Vösendorf hat der börsenotierte Konzern Unibail-Rodamco, zu dem auch das Wiener Donauzentrum gehört, 150 Millionen Euro investiert. Die Frequenz in den 330 Shops auf 192.500 Quadratmetern soll 2014 um zehn Prozent steigen, ebenso die Umsätze. 2012 wurden 23,3 Millionen Besucher gezählt.

Mit dem Umbau wurden die Mieten angehoben, was Libro und Hartlauer kritisierten. Der Libro-Shop ist nun nur mehr halb so groß. "Die Mieten entsprechen dem Marktniveau, teilweise wurden Verkaufsflächen beim Umbau im Einvernehmen mit dem Händler verkleinert", sagt SCS-Leasing-Chef Thomas Heidenhofer.

Den zunehmenden Onlineeinkauf sieht Cech als Vorteil: "Händler konzentrieren sich Händler auf starke Standorte, Zweit- und Drittlagen verlieren." 2014 werden Textil- und Technikhändler ihre ersten Shops in Österreich eröffnen, kündigt Cech an, ohne Details zu nennen.

Gutscheine sind beliebtestes Weihnachtsgeschenk

Mit neuen Mietern könne auch kompensiert werden, dass der 8. Dezember heuer auf einen Sonntag fällt und damit ein wichtiger Einkaufstag entgeht, so Cech. Nach dem Snowboard- und Surfartikelanbieter Blue Tomato eröffnen im Dezember die US-Marke Michael Kors und der irische Textil-Diskonter Primark neue Läden. Im Weihnachtsgeschäft erwartet der SCS-Chef "auf jeden Fall einen Umsatzzuwachs".

Im Weihnachtsgeschäft ist die SCS hinter der Wiener Mariahilfer Straße die zweitgrößte Handelsagglomateration Österreichs, heißt es vom Standortberater Regioplan. Dahinter folgen die Kärntner und der Rotenturmstraße sowie das Donauzentrum in Wien und die Shopping City Seiersberg in Graz. Regioplan erwartet im heimischen Einzelhandel 1,9 Milliarden Euro Umsatz im Weihnachtsgeschäft (Mehrumsatz im Dezember im Vergleich zu einem Durchschnittsmonat), 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Bisher lag das Umsatzplus im Handel heuer unter der Inflationsrate.

Vor allem Wiener bezeichnen Weihnachtseinkäufe als stressig. Ein Viertel der Österreicher hat laut einer Gfk-Umfrage unter 500 Befragten bereits im Oktober die ersten Geschenke besorgt. Durchschnittlich werden 380 Euro für Geschenke ausgegeben, 30 Euro weniger als zuletzt. Am häufigsten liegen Gutscheine, Spielwaren und Bücher unter dem Baum.