
Wien. Ab kommendem Jahr wächst Österreichs Wirtschaft wieder kräftiger - real um 1,7 Prozent, 2015 vielleicht sogar etwas mehr. Aber auch die Arbeitslosigkeit wird 2014 weiter ansteigen und könnte 2015 auf dem erhöhten Niveau verharren. Das sagen Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und Institut für höhere Studien (IHS) in ihrer neuen vierteljährlichen Konjunkturprognose von Donnerstag voraus.
Für 2014 gehen die Institute von 1,7 Prozent BIP-Plus aus, für 2015 hält das IHS sogar eine Beschleunigung auf 2 Prozent für möglich. Angekurbelt wird das Wachstum von einer kräftigeren Investitionstätigkeit der Firmen sowie den Außenhandel.
Der Privatkonsum soll sich - nach einem realen Rückgang im heurigen Jahr - erholen und wieder um rund ein Prozent jährlich zulegen. Allerdings bleibt er wegen der mäßigen Lohnentwicklung und der angespannten Arbeitsmarktlage schwach, wird also noch keine Stütze des Aufschwungs. "Die leichte Erhöhung der realen Bruttoverdienste pro Kopf wird durch die sich daraus ergebende Zunahme der Steuer- und Abgabenleistung aufgezehrt", sagt das Wifo, "die realen Nettoeinkünfte pro Kopf stagnieren." Die heuer besonders niedrigen Sparquoten der Privathaushalte sollen in den nächsten beiden Jahren jeweils wieder wachsen.
Die Investitionen, die heuer einen leichten Rückgang hatten, sollen in den nächsten beiden Jahren ebenfalls wieder besser werden. Laut Wifo-Konjunkturtest von November haben die Firmen wieder bessere Erwartungen, erstmals seit Mitte 2011 sind sie mehrheitlich positiv gestimmt.
Ebenso soll sich das Wachstum der Exporte und Importe beschleunigen, übernächstes Jahr wird sogar ein Plus von 6 Prozent oder mehr gesehen, nach knapp 5 oder bis zu 5,5 Prozent 2014. Bei den Ausfuhren stützt eine höhere Nachfrage etwa aus Deutschland oder den USA.
Die Inflation, die 2011 noch 3,3 Prozent und 2012 immerhin noch 2,4 Prozent betragen hat, soll sich heuer im Jahresschnitt auf zwei Prozent zurückbilden und kommendes Jahr weiter sinken auf 1,8 (Wifo) oder 1,7 Prozent (IHS). Für 2015 sehen beide Institute dann 1,9 Prozent Teuerungsrate.
Die Zahl der Arbeitslosen dürfte laut Wifo heuer von 260.600 auf 286.600 wachsen und 2014 auf 302.600 und 2015 auf 304.600 ansteigen. Und dies, obwohl auch die Zahl der unselbstständig aktiv Beschäftigten heuer um 20.000 und in den beiden Folgejahren um je 28.000 zulegen dürfte - was freilich fast ausschließlich auf ausländische Arbeitskräfte zurückzuführen sei.