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Süße Geschäftsidee mit Sti(e)l

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Silvie’s Cake Pops entstand durch Suche nach einem Dessert für eigene Hochzeit.


Wien. Kleine Kuchen in Herz- oder Bienenform, mit Schneeflocken oder als Hochzeitspaar stellt Silvia Fischer in Handarbeit und mit viel Liebe zum Detail her. Mehrere hundert Cake Pops fertigt die Oberösterreicherin zu Spitzenzeiten für Hochzeiten, Geburtstage, Taufen oder Firmenveranstaltungen. Auf die Idee, sich mit Cake Pops selbständig zu machen, kam die 32-Jährige durch ihre eigene Hochzeit: "Ich habe mich in die Hochzeitsvorbereitungen gestürzt und bin auf der Suche nach etwas Besonderem für das Nachspeisenbuffet im Internet auf Cake Pops gestoßen." Sie probierte die aufwendig verzierten Kuchen am Stiel, die ursprünglich aus den USA kommen, selbst aus - und die Resonanz der Familie beim Verkosten war so positiv, dass sie Anfang 2012 Silvie’s Cake Pops gründete.

Barbapapas und Piraten

Sich selbständig zu machen, war "schon immer" ihr Traum, sagt die Unternehmerin, die von zuhause aus arbeitet: "In Cake Pops habe ich eine Marktlücke gesehen, weil sie damals nicht in Konditoreien in der Umgebung angeboten wurden." In ihrer Karenz merkte die zweifache Mutter: "Mein Herzblut liegt bei den Cake Pops." Als Quereinsteigerin - zuvor war Fischer in der Personalentwicklung beschäftigt - holte sie die Ausbildung zur Zuckerbäckerin nach, heuer im April will sie die Meisterprüfung ablegen.

Die Arbeitsschritte für die Mini-Kuchen - fertig gebackenen Kuchen zerbröseln, Buttercreme dazugeben und Kugeln formen, Stiel hineinstecken, den Kuchen in Glasur eintauchen und mit Fondant, Zuckerperlen oder Streuseln verzieren - gehen ihr wesentlich schneller von der Hand als am Anfang, erzählt Fischer. Dennoch ist jeder Auftrag anders, denn die Cake Pops werden nach den Wünschen der Kunden gestaltet: Für Kindergeburtstage sind Barbapapas oder Piraten beliebt, für einen Geburtstag wurden zum Beispiel Oldtimer-Cake-Pops bestellt. Je nach Design kostet ein Stück ab drei Euro. Fischers persönliches Lieblingsdesign sind Cake Pops mit Zucker-Rosen, am besten schmecken ihr Cake Pops aus Schokokuchen mit Schokohülle und Nüssen.

Eigener Laden geplant

Die meisten Aufträge kommen für Hochzeiten, deshalb herrscht von Mai bis Juli und im September Hochbetrieb. "Im Sommer arbeite ich bis zu 80 Stunden und oft abends", sagt Fischer, die bei der Kinderbetreuung von ihrer Familie unterstützt wird. Daneben bietet sie Cake-Pop-Design-Workshops für Hobbybäcker(innen) an.

Während Fischer derzeit nur auf Bestellung Cake Pops fertigt, plant sie ihren eigenen, "kleinen, feinen" Laden in Ottensheim in der Nähe von Linz, nicht weit entfernt von ihrem Wohnort. Derzeit ist sie noch auf der Suche nach dem passenden Geschäftslokal, geöffnet sein soll nur am Wochenende. Vom Ambiente hat die Gründerin bereits genaue Vorstellungen: "Vintage-Stil, in den Farben Weiß, Rosa, Braun gehalten."

Der bunte Kuchentrend aus den USA wird auch in Österreich zunehmend bekannter - mehrere Cake-Pop-Bäckereien haben hierzulande eröffnet, in vielen Kochzeitschriften und Kochblogs sind die Mini-Kuchen am Stiel zu finden. Fischer ist überzeugt, dass der Trend zu kleinen Desserts geht. Künftig will die Gründerin ihr Geschäft mit Firmenkunden ausweiten und bald auch Hochzeitstorten anbieten.

Der Schritt in die Selbständigkeit war die richtige Entscheidung, sagt Fischer: "Ich mache etwas, was mir Spaß macht und anderen eine Freude bereitet."