
Wien. (sf/apa) Ob auf Samoa, Spitzbergen den Fidschi-Inseln, oder in Südafrika: In 150 Ländern sind Fahrzeuge des oberösterreichischen Feuerwehrausrüsters Rosenbauer im Einsatz. Die Exportquote lag zuletzt bei 93 Prozent - investieren Länder in Infrastruktur, werden auch Feuerwehrfahrzeuge bestellt. Ein Großauftrag für Saudi-Arabien über 245 Millionen Euro macht das Land derzeit zum wichtigsten Exportmarkt, sagt Rosenbauer-Sprecherin Gerda Königstorfer. Schon 1926 lieferte das Unternehmen mit Sitz in Leonding das erste Fahrzeug nach China, das neben dem Nahen Osten und Russland derzeit zu den größten Exportmärkten für Rosenbauer zählt.
Ebenfalls rund um den Globus vertreten ist der Vorarlberger Hersteller Alpla - in Form von Kunststoffverpackungen für Duschgel über Motorenöl und Waschmittel bis hin zur Limonade. "Jeder Mensch begegnet mindestens einmal täglich einem Alpla-Produkt", heißt es vom Unternehmen mit 15.300 Beschäftigten und 152 Werken in 40 Ländern. Gegründet 1955 als "Alpenplastik Lehner Alwin GmbH" in Hard, wurde 1968 das erste Werk in Lateinamerika eröffnet, 2011 folgten die ersten Produktionsstätten in den USA und in Asien. Für seine Investitionen auf dem amerikanischen Markt in Höhe von mehr als 54 Millionen US-Dollar im Vorjahr erhielt Alpla vergangene Woche den "WirtschaftsOskar" des Wirtschaftskammer-AußenwirtschaftsCenters Los Angeles. "Die USA sind mit Abstand Österreichs größter Überseemarkt und unsere Nummer 3 Exportdestination der Welt. Insgesamt gibt es etwa 600 US-Niederlassungen österreichischer Unternehmen, davon etwa 200 produzierende", sagt Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles.
Neuer Exportrekord erwartet
Sechs von zehn Euro verdienen heimische Unternehmen jenseits der österreichischen Grenzen. In einigen Branchen wie der chemischen Industrie und Papiererzeugung, im Maschinen- und Fahrzeugbau und in der pharmazeutischen Industrie liegt die Exportquote deutlich höher, betont die Industriellenvereinigung.
"Wenn uns im Jahr 2014 etwas herausreißt, dann ist es der Export", sagte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl am Montag in Wien bei der Präsentation der jüngsten Außenhandelsdaten. Im Vorjahr sind die Warenausfuhren gemäß Prognosen der Außenwirtschaft Austria um 1,5 Prozent auf erstmals über 125 Milliarden Euro gestiegen. Ebenfalls positiv entwickeln sich die Dienstleistungsexporte, wodurch das gesamte Exportvolumen im Vorjahr erstmals 175 Milliarden Euro ausmachen könnte. Der Anteil der Dienstleistungen soll in den kommenden fünf Jahren auf rund ein Drittel gesteigert werden, gab Leitl das Ziel vor. Für heuer wird ein neuerlicher Exportrekord erwartet.
80 Prozent der österreichischen Warenexporte gehen derzeit in europäische Länder und nur 20 Prozent nach Übersee - dort seien aber die Wachstumsmärkte, so Leitl: "Dort ist Dynamik, die Überseeregionen stehen konjunkturell zum Teil besser da als Europa." Nach Asien gehen derzeit 9,4 Prozent der Exporte und rund sieben Prozent in die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Auch die Industriellenvereinigung sieht bei der Erschließung neuer Märkte "noch Potenzial nach oben". Ein Grund, die Exportförderaktivitäten der Initiative "go international" verstärkt auf Überseemärkte auszurichten, so Leitl. Vom Wirtschaftsministerium wurden 31 Millionen Euro für die Jahre 2013 bis 2015 bereitgestellt - darunter fallen Direktförderungen wie Exportschecks für den Markteintritt, aber auch Unterstützung für Markteintrittsstudien sowie für die Teilnahme an Fachkongressen. Damit soll die Zahl der Exporteure, die im Vorjahr um 3000 auf 47.000 Unternehmen gestiegen ist, bis 2018 auf 55.000 zulegen.