Das Defizit des heimischen Gesamtstaats erwarten Wifo und IHS heuer ohne Einmaleffekte bei 2,8 bzw. 2,7 Prozent des BIP, für 2015 sehen die Institute hier eine Verbesserung auf 1,7 bzw. 1,4 Prozent. Geprägt sein wird das Budget von Konsolidierungsmaßnahmen, der Konjunkturentwicklung und Sonderaufwendungen zur Abwicklung der Hypo Alpe Adria, erklärten die Institute am Donnerstag.
Uneinigkeit zu Hypo-Alpe-Adria
Uneins sind die Chefs von Wifo und IHS zum Haircut für die Gläubiger nachrangiger Hypo-Alpe-Adria-Anleihen. Keuschnigg hält die Entwertung der Bonds für "schlecht", da damit Zusicherungen im Nachhinein ausgehebelt würden. Aiginger dagegen findet es gut, "alles zu versuchen, um die Gläubiger miteinzubeziehen".
Das strukturelle Defizit, also inklusive Konjunktureffekte, sieht das Wifo heuer bei 1,1 Prozent des BIP und 2015 kaum niedriger bei 1,0 Prozent. Für den Schuldenstand geht das Wifo für 2014/15 von 80,3 bzw. 79,2 Prozent des BIP aus.
Ukraine- und Irak-Krisen als Abwärtsrisiken für Welt-Konjunktur
Abwärtsrisiken für die Welt-Konjunktur sehen die Experten durch die Ukraine- und die Irak-Krise. Diese erhöhte Unsicherheit komme in den Stimmungsindikatoren zum Ausdruck, so das IHS. "Eine Verschärfung der Ukraine-Russland-Krise (Handelssanktionen) könnte den Welthandel spürbar verlangsamen."
Das Wifo sieht das globale BIP 2014 und 2015 real um 3,3 bzw. 3,8 Prozent steigen, den Welthandel um 5,0 und 6,5 Prozent. Für die EU 28 werden 1,4 und 1,9 Prozent Wirtschaftswachstum erwartet, für den Euro-Raum 1,0 und 1,6 Prozent und für Österreichs Haupthandelspartner Deutschland 1,9 und 2,0 Prozent. Für die USA rechnet das Wifo mit einer Wachstumsbeschleunigung 2014/15 auf 2,2 und 3,1 Prozent, für China mit - für dortige Verhältnisse - gedämpften 7,3 Prozent.