Zum Hauptinhalt springen

Die Gefahren der Mobilität

Von Gregor Kucera

Wirtschaft
Digitale Spuren hinterlässt jeder, der sensible Daten auf Laptop oder Mobiltelefon speichert. Gefährlich wird es, wenn Zugangsdaten oder Unterlagen in falsche Hände gelangen.
© Andrew Brookes/Corbis

Es muss nicht immer die NSA sein: Diebstahl, Verlust oder die Installation verseuchter Apps können großen Schaden anrichten.


Wien. Das moderne Arbeitsleben verlangt nach einer Portion Mobilität, Flexibilität und Erreichbarkeit. Daten, Zahlen und Kontakte müssen auf jedem Endgerät, und das auch noch zu jeder Zeit verfügbar und abrufbar sein. Zudem wird das Mobiltelefon oder auch der Laptop zum Datenspeicher für Bankdaten, berufliche Unterlagen, sensible Daten oder vermehrt auch als elektronische Zugangskarte, für Kundenkarten oder gar als elektronische Geldbörse genutzt. Weil es so bequem ist, steigt der Einsatz der mobilen Begleiter weit über ihren eigentlichen Sinn und Zweck - nämlich jenem der Kommunikation - hinaus.

Gefährliche und teure Apps

Je weiter verbreitet ein Endgerät beziehungsweise je lukrativer ein Angriff darauf, desto größer und höher wird das Risiko, dass Daten in falsche Hände gelangen. Im Falle von Diebstahl oder Verlust machen verschlüsselte Festplatten in Mobiltelefonen oder aber die automatische Löschung von Daten bei falscher Eingabe der Zugriffscodes durchaus Sinn. Wichtig ist auch, dass SIM-Karten umgehend gesperrt, die IT-Abteilung des Unternehmens informiert und Passwörter schnellstmöglich geändert werden. Immerhin finden sich auf vielen mobilen Endgeräten die Zugangsdaten zu unterschiedlichen Plattformen, sei es E-Banking oder soziale Netzwerke, gespeichert.

Ein immer größeres Sicherheitsproblem stellen die Apps, also jene nach persönlichen Vorlieben zu installierenden kleinen Programme am Handy, dar. Zum einen kann es unliebsame Überraschungen geben, wenn Kinder in ihren Lieblingsspielen virtuelle Güter einkaufen - und zwar gegen bares Geld. Wer also seine Kreditkartendaten in einem Shop hinterlegt hat, sollte besondere Vorsicht walten lassen. Doch nicht nur den Finanzen droht Gefahr. Sicherheitsexperten warnen immer häufiger vor mit Viren und schädlicher Software verseuchten Apps. Diese können nach erfolgter Installation Daten ausspionieren und den Handynutzern einige unliebsame Überraschungen bieten.

Leider bringen Virenschutzprogramme keine große Sicherheit, da die Anwender der Installation der schädlichen Software zustimmen. So bleibt in den meisten Fällen nur gut zu recherchieren und Vorsicht walten zulassen, vor allem wenn kleine Programme, etwa Taschenlampen- oder Rechner-Apps, Zugriff auf das gesamte Handy und alle Daten haben wollen.

Eine Frage der Passwörter

Ein leidiges Thema, aber notwendiges Übel, sind sichere Passwörter. Wer kennt das nicht, ein Mail der IT-Abteilung, das zum Wechsel seiner Zugangsdaten auffordert. Auch wenn man sich dachte, es sei gerade erst ein paar Tage her, sind seit dem letzten Wechsel schon einige Wochen vergangen. Also muss man sich ein neues Passwort einfallen lassen. Was schon im beruflichen Umfeld oft schwer fällt, wird im Privatgebrauch oft vernachlässigt. Ein schwerer Fehler, wie sich oft herausstellt, vor allem wenn das Handy weg ist, und damit der Zugriff auf soziale Netzwerke und Konten ebenfalls.

Im Laufe eines "mobilen Lebens" sammeln sich unzählige Passwörter an. Wer kann da schon den Überblick behalten. Abhilfe schaffen zum einen Passwortgeneratoren, die sichere Passwörter erstellen. Doch dies ist nur ein Schritt. Wer kann sich schon einen zwölfstelligen Zugangscode merken? Und erst recht, gleich zehn davon. Eine Anzahl, die heutzutage durchschnittlich bei einem einzelnen Anwender, in Gebrauch ist.

Hier sollte man sich einen so genannten Passwort-Tresor überlegen. Kostenlos und gut ist etwa Keepass. Das Programm schützt einzelne Zugangsdaten. Die Anwender können darin Anwendungen und deren Passwörter abspeichern.

Das Programm selbst wird durch ein "Masterpasswort" geschützt. Dieses ist meist sehr ausgefallen und daher schwer zu knacken. Und so muss man sich nur mehr ein einziges Passwort merken und kann beruhigt schlafen, selbst wenn man viele Endgeräte und Programme nutzt.