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Es lebe der Sport - für alle

Von Alexander Maurer

Wirtschaft
Sportsgeist: Initiator Thomas Kügerl (r.) ist selbst begeisterter Sportler.
© Peter Provaznik

Das Projekt "Social Friends" fördert junge Behindertensportler und hilft ihnen beim Durchstarten.


Wien. Es ist seit jeher bekannt, dass Sport nicht nur Wettkampf, sondern vor allem auch Teamgeist schafft. Diesen Zusammenhalt will das Projekt "Social Friends" zwischen behinderten und nicht behinderten Sportlern fördern und für Integration sorgen. Die Geburt des Projekts war ein Zufall, wie der Initiator Thomas Kügerl erklärt: "Ich war 2012 auf Radurlaub in Teneriffa und habe überlegt, was ich in meinem Leben noch Sinnvolles machen will. Da hatte ich dann die Idee, jugendliche Behindertensportler zu unterstützen. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mit Freunden begonnen, das Projekt umzusetzen."

Gemeinsam an den Start

Die Idee von "Social Friends" ist einfach: Bei organisierten Events treten sowohl behinderte als auch nicht behinderte Sportler an. So soll die Community zusammengeführt und Menschen mit Behinderung der Einstieg in den Sport ermöglicht werden, sagt Kügerl. Die Behindertensportler selbst werden nach einem Kennenlernen individuell unterstützt, beispielsweise durch die Übernahme von Fahrtkosten oder den Kauf von Materialien, die sie für ihren Sport benötigen.

Wer kurz vor dem Sprung in den Spitzensport steht, dem wird unter anderem mit Öffentlichkeitsarbeit oder der Erstellung einer eigenen Website und eines Logos geholfen. "Wir versuchen quasi, den Sportlern Sichtbarkeit zu geben, damit sie für Sponsoren interessant werden. Es gibt nicht viele Behindertensportler in Österreich, die von ihrem Sport leben können. Unser Ziel wäre es, eine Plattform aufzubauen, wo Sportler mit Sponsoren kooperieren und von ihrem Sport leben können." Dass eine derartige Plattform dringend nötig ist, zeigt der Sozialunternehmer Kügerl am Beispiel von Andreas Onea, einem österreichischen Spitzensportler im Behindertenbereich. Der Schwimmer hatte größte Probleme, überhaupt eine eigene Website zu bekommen.

Im vergangenen Jahr hat "Social Friends" eine große Community aufbauen können. Die meisten Schwierigkeiten gab es in der Anfangsphase, als Idee und Projekt noch nicht richtig greifbar waren. "Da ist es schwierig, Leute zu finden, die mitziehen. Als wir die Website gestartet haben, sind Projekt und Vision konkreter und anfassbarer geworden. Das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Dadurch wurde die Community gestärkt und kann jetzt wachsen", erzählt Kügerl.

Im Mai hat "Social Friends" den österreichischen "Social Impact Award" gewonnen, der zivilgesellschaftliche Projekte auszeichnet. Als weiteres Highlight nennt Thomas Kügerl den "Social Man", den ersten österreichischen Extremtriathlon, den die "Social Friends"-Community Mitte Juli veranstaltet hat. Behinderte und nicht behinderte Sportler schwammen gemeinsam fünf Kilometer im steirischen Grundlsee, radelten dann 180 Kilometer zum Großglockner, auf den die Athleten anschließend hinaufliefen.

Die Gemeinschaft wächst

Events wie der "Social Man" helfen der stetig wachsenden Community, sich sprunghaft zu vergrößern - mittlerweile zählt sie über 2100 Likes auf Facebook und zirka 150 Mitglieder beteiligen sich aktiv - egal ob als Sportler oder Organisatoren.

Momentan finanziert sich "Social Friends" vorrangig durch Spendengelder und Sponsoring. Thomas Kügerl möchte aber in Zukunft weitere Finanzierungsquellen wie Mitgliedsbeiträge erschließen. Auch Kooperationen mit großen Unternehmen sind nicht mehr fern, erzählt er: "Wir sind gerade am Punkt, wo wir die passende Organisation finden wollen, um gemeinsam mit ihr die Vision weiter aufzubauen und umzusetzen."

Im Rahmen des Wiener Business Runs veranstalten die Social Friends am Abend des 4. September einen Charity Run.

Anmeldungen sind bis 20. August
unter office@socialfriends.at möglich.