Wien. Für mehr als die Hälfte der Unternehmen sind die Kosten ein Grund, IT-Services auszulagern, wie eine KPMG-Studie unter Unternehmen in Österreich, Deutschland und der Schweiz ergeben hat. "In Österreich ist die finanzielle Flexibilität ein großer Anreiz für IT-Outsourcing. Direkte Personalkosten und hohe Lohnnebenkosten entfallen. Vorsicht ist jedoch bei im Nachhinein verrechneten Zusatzleistungen, etwa für Erweiterungen oder Änderungswünsche, geboten", sagt Michael Schirmbrand, Partner bei KPMG. Er empfiehlt, die Verträge im Vorfeld genau zu prüfen.
Für knapp ein Drittel der Befragten ist der Zugang zu hochqualifizierten Fachkräften ausschlaggebend für IT-Outsourcing. Die Verbesserung der Qualität strebt rund ein Fünftel an.
In der Studie wurde die Zufriedenheit mit Outsourcing-Anbietern erhoben. Die Leistung ihrer Partner beurteilen die Unternehmen als grundsätzlich gut. Besonders bei Preis, Qualität, Flexibilität und Sicherheit sehen sie kaum Verbesserungspotenziale.
"Sparpotenzial lässt nach"
Nicht zufrieden zeigen sie sich hingegen in puncto Risikoaufteilung und Innovationsbereitschaft, wo sich Unternehmen größeres Engagement der Service-Provider für IT-Innovationen und für die Übernahme von Unternehmensrisiken wünschen.
Trotz rechtlicher Hürden setzen 70 Prozent der befragten Unternehmen auf IT-Outsourcing im Ausland. Rund ein Fünftel verlagert dabei IT-Funktionen sowohl in nahe gelegene (Nearshoring) als auch in weiter entfernte Länder (Offshoring). Fast ein Drittel beschränkt die Outsourcing-Maßnahmen auf Nachbarländer. 21 Prozent betreiben ausschließlich Offshoring.
"Österreichische Unternehmen bevorzugen oftmals Nachbarländer wie Tschechien, Rumänien, Polen oder die Slowakei. Hier ist durch die lokale Nähe eine höhere Flexibilität in der Zusammenarbeit gegeben. Das Kosteneinsparungspotenzial lässt jedoch nach. Inzwischen können Unternehmen nur mehr etwa ein Drittel der Kosten durch Nearshoring einsparen", sagt Schirmbrand.