Jungen Betrieben soll der Zugang zu alternativen Finanzierungsformen erleichtert werden. - © fotolia/Rawpixel
Jungen Betrieben soll der Zugang zu alternativen Finanzierungsformen erleichtert werden. - © fotolia/Rawpixel

Wien. In Österreich nimmt die Zahl der Firmen-Neugründungen trotz Wirtschaftskrise weiter zu. So gab es im Vorjahr in der gewerblichen Wirtschaft rund 36.900 Neugründungen, das entspricht einem Plus von 3,7 Prozent im Vergleich zu 2012. Eine erfreuliche Entwicklung schafft doch ein neugegründetes Unternehmen bereits im ersten Betriebsjahr durchschnittlich 2,4 Arbeitsplätze.

Die Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) hat nun neue Förderrichtlinien erstellt, um junge Unternehmen angesichts der wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch effektiver zu unterstützen. "Generell soll die Förderabwicklung für Unternehmen erleichtert und entbürokratisiert werden", definiert Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner die Zielrichtung der Maßnahmen. "In der Tendenz setzen wir dabei stärker auf Förderangebote, die bei einem späteren Erfolg wieder zurückgezahlt werden müssen."

Zielgruppe wird ausgeweitet

Im Zentrum der neuen Regelung steht eine Ausweitung der Zielgruppe für aws-Förderungen. Wurden bisher nur jene Jungunternehmer gefördert, die seit maximal drei Jahren selbständig waren, können dank der neuen Richtlinien nun auch Unterstützungen für bis zu fünf Jahre alte Firmen gewährt werden. Diese Ausweitung gilt:

für den "aws Start-up Scheck", der einen Zuschuss von 1000 Euro für Investitionsprojekte mit einem Volumen zwischen 5000 bis 20.000 Euro beträgt;
für die "Start-up-Prämie", die für Projekte in einer Bandbreite von 20.000 bis 300.000 Euro ausgezahlt wird. Die Höhe dieser Prämie wurde auf zehn Prozent der investierten Betrages verdoppelt.

Ab einer Investitionshöhe von 300.000 Euro wird nun ein Zuschuss von zwölf Prozent angeboten, der aber bei erfolgreicher Unternehmensentwicklung wieder zurückzuzahlen ist. Mit diesen rückfließenden Mitteln will die Förderbank neue Projekte unterstützen.

Die aws geht davon aus, dass künftig mehr als 2000 Jungunternehmer pro Jahr bei ihren Gründungsinvestitionen mit einem Zuschuss unterstützt werden können. Die Mittel kommen aus einem Fördertopf, der mit rund 70 Millionen Euro gefüllt ist.

Bei neuen Garantien der Förderbank für Klein- und Mittelbetriebe (KMU) wird das Bearbeitungsentgelt künftig um die Hälfte, auf 0,25 Prozent des beantragten Kreditbetrags, halbiert. Bei einer Garantieübernahme für ein Unternehmen in der Höhe von beispielsweise 500.000 Euro spart sich ein KMU dadurch rund 1500 Euro an Bearbeitungsgebühren. Zudem ist die Höhe des Bearbeitungsentgelts mit maximal 30.000 Euro gedeckelt. Gleichzeitig wurden die Konditionen vereinheitlicht, sodass die Abwicklung für Unternehmen und Banken erleichtert und die Bearbeitungszeiten dadurch verkürzt werden.