Wien/Linz. Die Zukunft der angeschlagenen Teak Holz International AG ist ungewiss: Die Aktionäre des börsenotierten Linzer Plantagenbetreibers haben den vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagenen Beschluss zum Verkauf der Teakholz-Plantagen in Costa Rica am Mittwoch bei einer außerordentlichen Hauptversammlung mit einer Mehrheit von knapp 85 Prozent abgelehnt.

Wie es nun weitergeht, hängt von den Gesprächen des Vorstands mit den Gläubigern und möglichen Investoren ab. Der Vorstand will die Anleger bei einem konkreten Verkaufsangebot erneut in einer weiteren Hauptversammlung darüber abstimmen lassen. Für den Fall einer Zerschlagung reiche der derzeitige Wert des Teakholzes nicht aus, um alle Schulden in der Höhe von 31,7 Millionen Euro zu bedienen, sagte Vorstand Franz Fraundorfer. Wie viel die Plantagen in Costa Rica als solche wert sind, lasse sich nur schwer ermitteln. Fraundorfer holt derzeit mit einer deutschen Investmentbank Verkaufsangebote ein.

Gespräche mit Investoren
und Gläubigern


Parallel wird mit den Gläubigern verhandelt. Es gehe dabei um einen Tausch von Finanzierungen, so Fraundorfer. Hauptgläubiger sind die Zeichner einer 15,6 Millionen Euro schweren Wandelschuldverschreibung sowie Banken mit 9 Millionen Euro. Fraundorfer geht davon aus, dass die Gespräche mit Investoren und Gläubigern über die Restrukturierung bis in den April hinein dauern werden. Die Zeit drängt: Die Wandelanleihe ist am 31. August 2015 fällig.

Die akuten Probleme der Teak Holz haben im Dezember 2014 begonnen, als der Vorstand den Aktionären mitteilte, dass auf den Plantagen in Costa Rica nur 660.000 Teakbäume stehen, bei den Bilanzen in den Jahren zuvor war man von 1,3 Millionen Bäumen ausgegangen. Beim Börsengang 2007 war sogar noch von über 2 Millionen Teakbäumen die Rede.

Fraundorfer erklärte den Eigentümern in der Hauptversammlung im "Haus der Industrie" in Wien, dass das Gutachten aus dem Jahr 2006 vor dem Börsengang nicht plausibel erscheint, auch weitere Gutachten und Berichte sind für den nunmehrigen, mittlerweile neunten Vorstand nicht nachvollziehbar. Das Vorstandsmandat von Fraundorfer war im September 2014 für ein Jahr verlängert worden.

Laut den Angaben auf der Hauptversammlung stehen auf den Plantagen nur 661.904 Teakbäume, vollständig gezählt wurde allerdings erneut nicht. Die Zahlen beruhen auf Vollzählungen sowie Teilzählungen, so Fraundorfer. Die Pflanzfläche beträgt demnach 1028,8 Hektar, die Gesamtfläche der Plantagen macht 1934 Hektar aus. Diebstähle oder Waldbrände als Ursachen für den massiven Baumschwund werden ausgeschlossen.

Heftige Kritik vonseiten
der Anleger


Vonseiten der Anleger hagelte es heftige Kritik: "Es ist viel dramatischer als vermutet, das ganze Geld ist in den Sand gesetzt worden", sagte ein Aktionär, der rund 100.000 Euro investiert hatte, in einer Wortmeldung. Von einer Abwicklung hätten die Aktionäre nichts, es würden nur die Gläubiger bedient. Er forderte Aufklärung. Die Aktionäre seien abgezockt worden. Fraundorfer wehrte sich gegen die pauschale Kritik, er sei erst seit 2013 an Bord.

Teak Holz hatte die für Mittwoch geplante Vorlage der Erstquartalszahlen des Geschäftsjahres 2014/15 verschoben. Auch der Jahresabschluss für 2013/14 wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Weil die Finanzierung bis zur Ernte vorerst nicht mehr angenommen werden könne, müsste nach dem Zerschlagungswert bilanziert werden, sagte Fraundorfer.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2013/14 sank das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) von 5 Millionen auf 1,2 Millionen Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) gab von 6,8 auf 3,7 Millionen Euro nach.