Wien. (kle/apa) Die OMV nimmt Abstand von ihren Ölbohrplänen in der Adria. Der Wiener Öl- und Gaskonzern und sein US-Partner Marathon Oil geben ihre Bohrlizenzen zurück, hieß es am Mittwoch aus der OMV-Zentrale. Angesichts des niedrigen Ölpreises sei die gesamte Industrie gezwungen, ihre Investitionsentscheidungen zu hinterfragen.
Marathon und OMV hatten Anfang des Jahres sieben von insgesamt zehn Bohrlizenzen erhalten, die die kroatische Regierung vergeben hatte. Das Projekt war jedoch umstritten: Kritiker befürchteten Umweltschäden, unter denen die wichtige Tourismusbranche des Landes leiden könnte. Die Umweltschutzorganisationen Global 2000 und Greenpeace begrüßten den Ausstieg der beiden Energiekonzerne. Nichtsdestotrotz will Kroatien die Lizenzen für die sieben Konzessionsgebiete vor seiner Küste jetzt neu ausschreiben. Man rechne damit, ähnliche, wenn nicht sogar bessere Angebote zu bekommen, sagte die Chefin der kroatischen Agentur für Kohlenwasserstoffe, Barbara Doric.
Vor Teilverkauf von Rosebank
Unterdessen steht die OMV Bankkreisen zufolge vor dem Verkauf eines Anteils an dem Ölfeld Rosebank in der britischen Nordsee. Der Konzern wolle sich von bis zu 30 Prozent an Rosebank trennen, berichtet Reuters unter Berufung auf Insider. Der Verkauf, der von der britischen Großbank Barclays begleitet werde, könnte um mehr als 450 Millionen Euro über die Bühne gehen.