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Immer weiter bauen

Von Walter Hämmerle

Wirtschaft

Gemeinnützige Bauträger feiern 70er - Herausforderungen warten.


Wien. 3,8 Milliarden Euro jährliche Investitionssumme, 2,9 Milliarden davon für den Neubau und 900 Million für Instandhaltungsarbeiten. Das entspricht Jobs für 43.000 Menschen. Insgesamt wurden seit 1946 eine Million Wohnungen für zwei Millionen Menschen errichtet. 15.000 Wohnungen kommen jährlich hinzu. Allein in Wien leben 62 Prozent der Bevölkerung in einer geförderten Wohnung.

An großen Zahlen herrschte am Dienstag in der Aula der Wissenschaften kein Mangel. Der Österreichische Verband der Gemeinnützigen Bauvereinigungen Revisionsverband, vulgo die Gemeinnützigen, feierte sein 70-jähriges Bestehen, und die Republik in Person von Kanzler Christian Kern und Vize Reinhold Mitterlehner samt Vertretern von Sozialpartnern, Ländern und Gemeinden gratulierte.

Und Österreich wächst weiter, besonders stark die Ballungsräume, wo leistbarer Wohnraum längst ein knappes Gut ist. Mitte September hat deshalb die Bundesregierung die Wohnbauinvestitionsbank (WBIB) als Sonderfinanzierungsgesellschaft aktiviert, die für ausreichend Finanzmittel für die dringend benötigte Wohnbauoffensive sorgen soll. Ein Mangel an preisgünstigen Baulandreserven sowie eine längst kontraproduktive Normenflut sind jedoch laut Verbandsobmann Karl Wurm hartnäckige Hürden, die billigeres Bauen verhindern.

Neben viel Lob für die Vergangenheit gab es beim Festakt aber auch mahnende Stimmen an die Adresse der Gemeinnützigen, etwa von Marktforscher Werner Beutelmeyer: Die Branche müsse sich den neuen, grundsätzlich misstrauischeren Zeiten stellen - und auf die kritischere Beobachtung mit voller Transparenz, Kunden- und Gemeinwohlorientierung antworten.