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Bank Austria dreht an der Preisschraube

Von Karl Leban

Wirtschaft
© Fotolia/Gina Sanders

Girokonten ab Juli um 2,4 Prozent teurer - Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien hat Konten bereits Anfang April um 3,58 Prozent verteuert.


Wien. Die Bank Austria erhöht die Kontoführungsgebühren. Mit 1. Juli verteuern sich Girokonten - konkret jene, die nicht mehr im aktiven Verkauf stehen - um 2,4 Prozent. In einem Standardschreiben an die betroffenen Kunden spricht die Bank von einer "inflationsbedingten Anpassung". Das aktuelle Zinstief, das in der Finanzbranche für niedrige Spannen sorgt und damit ebenfalls auf den Kontogebühren lastet, bleibt allerdings unerwähnt.

Zuletzt hat die zur italienischen Unicredit gehörende Bank Austria zur Jahresmitte 2014 ihre Kontopreise angehoben. Der - von der Statistik Austria veröffentlichte - Verbraucherpreisindex sei dann in den Jahren 2015 und 2016 um 2,4 Prozent gestiegen. Daher würden die Preise für Zahlungsdienstleistungen per Mitte 2017 im gleichen Ausmaß erhöht, so die Bank Austria in ihrem Kundenbrief.

Wie das Wiener Finanzinstitut vorrechnet, werden die Preise - je nach Kontomodell - um 0,14 bis 1,16 Euro pro Quartal hinaufgesetzt. Umgelegt auf ein Jahr sind ab Juli also um 0,56 bis 4,64 Euro mehr zu berappen.

Bawag und Erste halten still

Die Bank Austria ist hierzulande nicht das erste Geldhaus, das heuer bei den Konten an der Preisschraube dreht. Erst mit 1. April hat bereits die Raiffeisenlandesbank (RLB) Niederösterreich-Wien eine "Indexanpassung" von plus 3,58 Prozent vorgenommen. "Derzeit sind keine weiteren Veränderungen geplant", hieß es am Dienstag aus der RLB.

Unterdessen haben andere große Banken in Österreich nicht vor, in naher Zukunft dem Beispiel der Bank Austria und der RLB zu folgen und ebenfalls die Kontopreise anzuheben, wie ein Rundruf der "Wiener Zeitung" ergab. Die Bawag PSK etwa hielt schriftlich fest, für das Jahr 2017 sei "aus heutiger Sicht keine Anhebung der Kontoführungsentgelte" geplant. Auch für die Erste Bank sind höhere Kontopreise derzeit kein Thema, wie am Dienstag zu hören war.

Bei den Volksbanken liegt indes eine Sondersituation vor. Diese sind gerade dabei, im Zuge ihrer noch nicht ganz abgeschlossenen Fusionen zu nur noch acht Bundesländerbanken die jeweiligen Kontomodelle zu vereinheitlichen - zumindest auf Bundesländerebene. Laut einem Sprecher der Volksbank Wien, des neuen Spitzeninstituts der Volksbanken, hat das künftig zur Folge, dass es für die einen Kunden etwas billiger und für die anderen Kunden etwas teurer wird.