Der Zeitpunkt, die Banken stärker in die Pflicht zu nehmen, ist nicht günstig, sagt der Wifo-Experte. "In den letzten Monaten war zwar wieder ein Konjunkturaufschwung zu beobachten, für die Banken sind die Zeiten aber immer noch schwierig." Die Renditen seien niedrig, sei es wegen des Niedrigzinsumfeldes oder nicht innovativer Geschäftsmodelle. Von einer Strangulierung würde er nicht sprechen, das sei zu grob. Die erhöhte Regulierung sei die Reaktion auf die Finanzkrise nach 2007. "Man könnte über Fine-tuning sprechen, wie man die Regulierung besser machen könnte und ein paar Details ändern", sagt Pekanov.
Der Wille ist da
Aus Bankenkreisen gibt man sich vorsichtig. "So ein Garantiemodell ist immer interessant. Wenn die Wirtschaftskammer etwas Konkretes auf den Tisch legt, wird man sich das ansehen", sagt ein Bankenvertreter. Die Banken würden jetzt schon mit Förderstellen zusammenarbeiten und verschiedene Instrumente anbieten. Die Kreditvergabe hänge jedoch von klaren Regeln ab. Es gebe unter anderem eine Risikoprüfung, auch müsse man sich im Einzelfall ansehen, wie viel Eigenkapital ein Unternehmen habe. "Es geht hier nicht um Verantwortung, sondern um regulatorische Vorgaben seitens der Finanzmarktaufsicht oder der Europäischen Zentralbank." Die Banken würden vom Kreditgeschäft leben, jede Bank wolle Kredite vergeben.
"Wir haben heuer 15 Milliarden an frischen Krediten vergeben", sagt Karin Berger, Sprecherin der Erste Bank Österreich. Die Bank finanziere zwei Gründungen pro Tag. Kredite zu vergeben, sei das Kerngeschäft, man habe den Willen, die Wirtschaft zu stützten. Leider würde die Null-Zins-Politik nicht dazu führen, dass die Unternehmen mehr investieren. Letzten Endes sei es auch eine politische Frage: "Wenn keine Zuversicht geschaffen wird, investiert keiner", sagt Berger.