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Die Lifte fahren wieder

Von Rosa Eder-Kornfeld

Wirtschaft
Es geht los: In der Region Dachstein-Schladming werden nun laufend Skipisten eröffnet.
© Reiteralm

Start der Wintersaison: Die Touristiker sind für 2017/2018 optimistisch.


Wien. Für die Freunde des Ski- und Snowboardsports ist die Zeit des Wartens vorbei, denn aus Skandinavien kam die Kälte, und die Schneefallgrenze sinkt immer weiter. Seit vergangenem Freitag sind in der Urlaubsregion Schladming-Dachstein bereits Lifte in Betrieb, nun werden weitere Skipisten eröffnet. "Der Kälteeinbruch der letzten Tage brachte schon fast 50 Zentimeter Schnee auf den Bergen, und die tiefen Temperaturen eignen sich auch perfekt zum Beschneien", freut sich Mathias Schattleitner, Geschäftsführer der Region Schladming-Dachstein. Am 1. Dezember fällt mit dem legendären Ski-Openung im Planai-Stadion dann der offizielle Startschuss für die Wintersaison 2017/2018.

Höchstwert bei den Nächtigungen

In der vergangenen Wintersaison (November 2016 bis April 2017) wurden in Österreich insgesamt 68,57 Millionen Nächtigungen gezählt, ein leichtes Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum davor. Der bisherige Höchstwert wurde um rund 60.000 Nächtigungen übertroffen. Auch die Zahl der Gäste erreichte mit einem Plus von 2,5 Prozent einen neuen Rekord von 18,82 Millionen.

Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), zeigt sich für die bevorstehende Wintersaison optimistisch. "Die wirtschaftliche Situation und damit das Konsumverhalten ist in den meisten Herkunftsmärkten gut - die Nachfrage nach Urlaub in Österreich entsprechend hoch", so Stolba. Die Feiertagslage im Dezember und Jänner sei besser als in der Vorsaison. Auch Ostern ist 2018 früher.

Etliche neue Flug- und Fernbus- sowie optimierte Bahnverbindungen sollten dem Wintertourismus einen zusätzlichen Schub geben. Stolba verweist darauf, dass insbesondere für Kinder und Jugendliche, aber auch für Familien und Wiedereinsteiger zuletzt attraktive Angebote geschaffen wurden.

Auch die heimischen Seilbahnunternehmen blicken auf einen erfolgreichen Winter 2016/17 zurück und starten die Saison mit einem Investitionsvolumen von 582 Millionen Euro. Während im Vorjahr der Fokus auf einer umfangreichen Sanierung der Seilbahnanlagen lag, richtet man heuer das Hauptaugenmerk auf Erlebnisse und Angebote für den Gast, wie etwa Fun- und Familyparks, Crossparks und Parallel-Rennstrecken mit Zeitnehmung und Videoaufzeichnung sowie mehr Flächen für Kinderskikurse und Familienrabatte. Investiert wird auch in ein flächendeckendes WLAN-Angebot, Mountain-Apps mit integriertem Ski-Navigationssystem oder Checkpoints für Lawinenverschüttetensuchgeräte (LVS) zur Erhöhung der Sicherheit beim Freeriden.

"Winterbeat in Österreich"

Insgesamt kommen diesen Winter in 20 Märkten absatzfördernde Kampagnen der Österreich Werbung zum Einsatz. Im wichtigsten Herkunftsmarkt Deutschland wirbt die ÖW mit "Winterbeat in Österreich", deren Herzstück ein digitaler Content-Hub auf der austria.info ist. Ziel ist, den Winter mit emotionalen Erlebnissen positiv aufzuladen. Daneben geht auch die Wintererholungs-Kampagne "Winterzauber" in Deutschland in die zweite Runde.

Weitere Marketing-Highlights sind die gemeinsame Vermarktung des hochwertigen Ski-Alpin-Urlaubsangebots mit den Partnern Serfaus Fiss Ladis, Zillertal und Kitzbühel im Rahmen der "Top Ski-Kampagne" in den Niederlanden.

Für die österreichische Skiindustrie sind ein optimaler Saisonstart mit verschneiter Winterlandschaft und eine möglichst lange Wintersaison die stärksten Treiber beim Kaufverhalten. Die Skiindustrie und die "Allianz Zukunft Winter", ein Zusammenschluss von Wirtschaftstreibenden im Wintersportbereich, fordern die heimischen Politiker auf, die Rahmenbedingungen für die Wintersportindustrie zu verbessern. Die Politik habe die Hebelwirkung von Schulskikursen nicht erkannt, heißt es.

Laut einer Umfrage von marketagent.com geben nur 25 Prozent der Österreicher an, regelmäßig Ski zu fahren. Daher setzt die "Allianz Zukunft Winter" besonders auf die Nachwuchsförderung für Schüler.