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Fünf Milliarden für die Buwog

Von Karl Leban

Wirtschaft

Vonovia will in Österreich nun auch die einst staatliche Wohnungsgesellschaft schlucken.


Wien. Privatisiert ist die auf Wohnungen spezialisierte Immobiliengesellschaft Buwog seit 2004, börsennotiert aber erst seit Ende April 2014. Da brachte der heimische Immobilienriese Immofinanz seine Tochter an die Börse. Doch nun - nicht einmal vier Jahre später - ist deren Listing in Wien, Frankfurt und Warschau mit einem absehbaren Ablaufdatum versehen. Denn seit Montag ist für die Buwog ein Übernahmeangebot angekündigt, das den Gesamtwert des hochprofitablen Wiener Konzerns auf 5,2 Milliarden Euro taxiert und Anfang Februar offiziell auf den Tisch kommen soll. Firmenchef Daniel Riedl rät den Aktionären zur Annahme.

Das Angebot stammt von dem deutschen Wohnimmobilienspezialisten Vonovia, der sich im März für 2,7 Milliarden Euro bereits die Wiener Immobilienfirma Conwert einverleibt hatte. Pro Buwog-Aktie werden 29,05 Euro geboten, dies entspricht einem Aufschlag von 18 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag (24,61 Euro). Für den Anlegerschützer Wilhelm Rasinger ist das Offert "fair und angemessen".

Prominente US-Aktionäre

Die Buwog-Aktie war am Montag zunächst vom Handel ausgesetzt. Nach dem Bekanntwerden des Angebots schoss ihr Kurs auf bis zu 29,00 Euro nach oben.

Bei der Buwog sind 85 Prozent der Anteile breit im Publikum gestreut. Größter Einzelaktionär ist das US-Investmenthaus Blackrock (5,4 Prozent), gefolgt von dem US-Fondsriesen Fidelity (5,3 Prozent) und der US-Investmentbank JP Morgan Chase (4,4 Prozent).

Gut 49.000 Wohnungen, davon 45 Prozent in Österreich und 55 Prozent in Deutschland, hat die Buwog in ihrem Portfolio. Vonovia hat rund 350.000 Wohnungen.

"Die Buwog passt hervorragend zu uns: Die jeweiligen Wohnungsbestände ergänzen sich perfekt - in Deutschland und in Österreich", sagte Vonovia-Chef Rolf Buch. "Mit dem Zusammenschluss wäre Österreich ein nachhaltiger Teil unseres Wohnungsportfolios. Zudem stärken wir unser Geschäftsmodell mit dem erfolgreichen Development-Geschäft der Buwog."