Wien/Graz. (kle) Bei der Modekette Charles Vögele (Austria) GmbH, die Ende Juli in die Pleite schlitterte, scheint die Welt vorerst wieder in Ordnung zu sein. Zu Wochenbeginn hat die Mehrheit der Insolvenzgläubiger am Landesgericht Graz dem verbesserten Sanierungsplan zugestimmt. Demnach sollen die Gläubiger bereits in den kommenden Wochen eine 20-prozentige Barquote erhalten. Die Quote wird vom neuen Eigentümer, dem deutschen Sanierungsspezialisten GA Europe GmbH, finanziert werden. Das Geld sei bereits beim Insolvenzverwalter hinterlegt und der Sanierungsplan daher schon gerichtlich bestätigt, gaben die Kreditschutzverbände KSV und Creditreform bekannt.
Bei einer Zerschlagung und Liquidation des Unternehmens hätten die Gläubiger lediglich eine Quote von rund zwölf Prozent bekommen. Zudem wären die Verbindlichkeiten im Schließungsfall auf mehr als 70 Millionen Euro angestiegen, da mit zahlreichen Schadenersatzforderungen sowie Endigungsansprüchen der Dienstnehmer zu rechnen gewesen wäre, so der KSV.
Im Zuge des Insolvenzverfahrens haben mehr als 1260 Gläubiger (inklusive Arbeitnehmer) insgesamt 38,2 Millionen Euro an Forderungen angemeldet. Von diesen Forderungen sind laut Creditreform 17,6 Millionen Euro anerkannt worden.
Dank des neuen Investors können jetzt 70 Filialen weiter unter der Marke "Charles Vögele" fortgeführt und 454 Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden. Ursprünglich waren in mehr als 100 Filialen 711 Mitarbeiter beschäftigt.