
Wien. Eine durch die Arbeit verursachte Gesundheitsbelastung belastet eine Million Menschen in Österreich. Rund 3,3 Millionen - acht von zehn Erwerbstätigen - sind am Arbeitsplatz zumindest einem körperlichen und/oder psychischen Risikofaktor für eine Erkrankung ausgesetzt. Diese am Montag präsentierten Daten hat die Statistik Austria bei der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung im Jahr 2013 erhoben.
73 Prozent der Erwerbstätigen gaben körperliche Risikofaktoren an, 40 Prozent beschwerten sich über zumindest ein psychisches Risiko. Die am meisten genannte körperliche Überbeanspruchung war Anstrengung der Augen. Jeweils gut ein Viertel der Arbeitskräfte muss mit schweren Lasten hantieren, schwierige Arbeitshaltungen einnehmen und/oder ist Unfallgefahren ausgesetzt. Weitere Probleme sind Lärm, Staub und Hitze und Kälte. Etwa zwölf Prozent mussten mit chemischen Stoffen umgehen.
Als häufigste psychische Belastung wurde von gut 38 Prozent großer Zeitdruck bzw. Überbeanspruchung angegeben. Gewalt bzw. deren Androhung sind für knapp vier Prozent ein Problem, Belästigung oder Mobbing wurden von 3,4 Prozent genannt. Besonders viele von psychischen Belastungen Betroffene gibt es im Gesundheitswesen.
Viele Gesundheitsprobleme in der Land- und Fortwirtschaft
Arbeiten unter starker Beanspruchung macht viele krank: Rund eine Million erwerbstätige und jemals erwerbstätige Personen gaben zumindest eine arbeitsbedingte Beeinträchtigung ihrer Gesundheit an. Als schwerwiegendste Folge nannte beinahe ein Drittel Rückenprobleme.
Mehr als ein Viertel der aktiven und ehemaligen Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft klagte über mindestens ein Gesundheitsproblem. Viele Beschwerden kamen auch aus der Baubranche sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Als Reaktion auf die Erhebung sprach sich Martin Gleitsmann von der Wirtschaftskammer gegen neue Reglementierungen und für mehr Eigenverantwortung der Mitarbeiter aus. Der ÖGB forderte hingegen mehr "Fürsorgepflicht" der Arbeitgeber ein.