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Briten unter Druck wegen Forschung

Von Eva Stanzl

Wissen

US-Präsident Donald Trump wirbt für den transatlantischen Handel und einen harten Brexit, doch 9250 Pfund bleiben 9250 Pfund. Diese Jahresgebühr von umgerechnet 10.440 Euro müssen junge Menschen aus der EU für ein Bachelor-Studium in Großbritannien entrichten. Bei einem Ausstieg ohne Abkommen wird sich der Betrag verdreifachen. Dann wird das Studieren für sie als Angehörige von Drittstaaten fast 35.000 Euro ausmachen. Das macht eine Ausbildung im Vereinigten Königreich nicht bloß teuer, sondern zum Luxus. Ob sich ebenso viele Österreicher, Deutsche, Holländer oder Italiener wie heute diesen Luxus leisten können oder wollen, ist zu bezweifeln. Jene, für die Geld keine Rolle spielt, würden eher in die USA gehen, da sie dort mehr Chancen auf eine akademische Karriere hätten als in einem England ohne Austrittsregelung. Zahlreiche der 2300 österreichischen Studierenden auf der Insel würden mit Erasmus-Stipendien eher akademische Einrichtungen auf dem europäischen Festland aufsuchen, sagte Österreichs Botschafter in London, Michael Zimmermann, diese Woche bei einem Hintergrundgespräch in London. Auch heimische Wissenschafter überlegen, das Vereinigte Königreich wegen politischer Unsicherheit und des drohenden Wegfalls der EU-Forschungsfinanzierung zu verlassen. Unter dem Druck eines drohenden Brain Drain machte die Regierung in London vor wenigen Tagen ein Zugeständnis: Alle EU-Bürger, die 2019 und 2020 ein Studium in Großbritannien beginnen, können dieses zum EU-Tarif vollenden.