AstraZeneca droht im Zusammenhang mit seinem Covid-19-Impfstoff neues Ungemach. Nachdem der Pharmakonzern gerade erst positive Wirksamkeitsdaten aus seiner großen US-Studie mit dem Vakzin veröffentlicht hat, äußerte eine US-Behörde Bedenken an diesen. Das vom US-Seuchenexperten Anthony Fauci geführte Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) erklärt, die Zusammenfassung der Wirksamkeitsangaben sei womöglich nicht vollständig. Darauf habe ein unabhängiges Gremium zur Überwachung der Studie hingewiesen. Das Unternehmen müsse nun mit dem Gremium zusammenarbeiten und die Daten überprüfen.
News: NIAID Statement on AstraZeneca Vaccine https://t.co/gcHWPIX9QQ
NIH (@NIH) March 23, 2021
Laut NIAID hat das Kontrollgremium Bedenken geäußert, dass AstraZeneca möglicherweise veraltete Informationen aus der Studie aufgenommen hat, die womöglich eine unvollständige Ansicht der Wirksamkeitsdaten geliefert haben. Es müsse sichergestellt werden, so schnell wie möglich den präzisesten und aktuellsten Datensatz zur Wirksamkeit zu erhalten. Von AstraZeneca war zunächst keine Stellungnahme erhältlich. Den am Montag veröffentlichten Studienergebnissen zufolge weist der Impfstoff mit einem Schutz von 79 Prozent vor Covid-19 eine höhere Wirksamkeit auf als bisher ermittelt und führt nicht zu einem erhöhten Thrombose-Risiko.
Fälle von Blutgerinnseln
Die Bedenken des NIAID stellen nun aber in Frage, ob der Pharmakonzern wie geplant in den kommenden Wochen einen Antrag auf Notfallzulassung für den Impfstoff in den USA stellen kann. In Deutschland und anderen europäischen Ländern waren die Impfungen mit AstraZeneca in der vergangenen Woche nach Berichten über Fälle von sehr seltenen Blutgerinnseln vorübergehend gestoppt worden. Inzwischen wurden sie aber wieder aufgenommen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wie auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprachen sich für ein Festhalten an dem Impfstoff aus. (reuters)