Mit dem im vergangenen Herbst beschlossenem Bundesbudget wurde der Ausfall der Mittel der Nationalstiftung für Forschung kompensiert: Von 2022 bis 2025 stehen unter dem Titel "Fonds Zukunft Österreich" 140 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Die für Forschung zuständigen Ministerien haben nun die strategischen Schwerpunkte für die Verteilung dieser Mittel im Jahr 2022 fixiert. Sie reichen von "Pandemic Preparedness" über Künstliche Intelligenz bis zu radikaler Innovation.
Mit Ende 2020 waren zwei wichtige Finanzierungsquellen der Forschungsförderung in Österreich ausgelaufen. Das war einerseits die im Jahr 2017 beschlossene Sonderdotierung der Nationalstiftung mit jährlich 100 Millionen Euro, andererseits der - aus den Einnahmen aus dem erhöhten Steuersatz von 55 Prozent gespeiste - Österreich-Fonds mit Ausschüttungen in Höhe von jährlich rund 33 Millionen Euro. Zusammen mit ebenfalls über die Nationalstiftung vergebenen ERP-Zinserträgen standen damit zentralen Forschungsförderungsinstitutionen im Vorjahr insgesamt rund 140 Millionen Euro nicht mehr zur Verfügung, dieser Ausfall wurde für 2021 nur zum Teil kompensiert.
Von FWF bis aws
Mit dem neu geschaffenen "Fonds Zukunft Österreich" (FZÖ) will die Bundesregierung ein "zentrales Finanzierungsinstrument zur strategischen Schwerpunktsetzung für wichtige Zukunftsfelder und -technologien in Grundlagen- und angewandter Forschung" schaffen. Die Schwerpunkte für das laufende Jahr 2022 haben nun das Bildungs-, Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium vorgegeben.
Die Förderagenturen wie Wissenschaftsfonds FWF, Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Christian Doppler Gesellschaft (CDG), Austria Wirtschaftsservice (aws), etc. können nun bis Mai Vorschläge machen, wie sie diese Schwerpunkte in ihrem jeweiligen Förderbereich umsetzen wollen. Die Entscheidung über die konkrete Mittelverteilung an die Agenturen treffen dann der Forschungsrat und der Stiftungsrat der Nationalstiftung bis zum Sommer, erklärten Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Bildungsminister Martin Polaschek am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz.
Mehr Planungssicherheit
Laut Schramböck gehen mehr als die Hälfte der Mittel in die angewandte Forschung. Gemeinsam mit ihrem Ministerkollegen Polaschek betonte sie, dass mit der fixen Finanzierung des FZÖ die Forschung Planungssicherheit bekomme. Bei der vorwiegend aus Zinserträgen gespeisten Nationalstiftung hatte es dagegen in der Vergangenheit immer wieder starke Schwankungen bei den Ausschüttungen gegeben.