Österreich will künftig die Demokratieforschung in Europa stärken. So soll das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung österreichische und europäische Spitzenforschende dabei unterstützen, das "Monitoring Electoral Democracy in Europe" (MEDem) als gemeinsame Forschungsinfrastruktur zu etablieren. Das internationale Hauptquartier soll in Österreich angesiedelt werden, wie Minister Martin Polaschek am Montag anlässlich des Europatages bekannt gab.
MEDem hat zum Ziel, verschiedene wissenschaftliche Datensammlungen zu unterschiedlichen Aspekten der parlamentarischen Demokratie zu einer gemeinsamen europäischen Infrastruktur zu entwickeln. Darauf aufbauend soll Forschung auf höchstem Niveau betrieben werden, hieß es in einer Aussendung des Ministeriums.
Sinkende Wahlbeteiligung
Die Forschung leiste einen Beitrag zur Lösung verschiedener gesellschaftlicher Herausforderungen rund um die Demokratie. Dazu zählen derzeit in Europa vor allem der Rückgang der Wahlbeteiligung, die sinkende Qualität von Wahlprozessen und das niedrig gewordene Vertrauen in die Medien. MEDem soll mit seiner Forschung eine wissenschaftliche Datengrundlage liefern, um die Qualität von Demokratien zu verbessern.
Österreich werde sich zudem um die Aufnahme von MEDem auf die Roadmap des European Strategy Forum of Research Infrastructures (ESFRI) bemühen. Diese listet die wichtigsten und renommiertesten Forschungsinfrastrukturen in Europa, heißt es aus dem Ministerium.