Einmal mehr wurden heuer die "Wissenschaftsbücher des Jahres" gekürt. Das faszinierende Wesen von Raben und dem Gehirn, aber auch der widersprüchliche Umgang mit Vertreibung und Vertriebenen sowie Wissen über Bäume für Kinder sind die diesjährigen Themen. Bei der Verleihung unterstrich Wissenschaftsminister Martin Polaschek die Bedeutung von Sachbüchern, die Menschen zum Lesen anregen und für Wissenschaft begeistern.
Fritz Breithaupt ("Das narrative Gehirn. Was unsere Neuronen erzählen", Suhrkamp), Thomas Bugnyar ("Raben. Das Geheimnis ihrer erstaunlichen Intelligenz und sozialen Fähigkeiten", Brandstätter), Judith Kohlenberger ("Das Fluchtparadox", Kremayr & Scheriau) sowie Elisabeth Etz ("Ein Baum kommt selten allein", mit Illustratorin Nini Spagl, Leykam) nahmen die Preise entgegen.
Die vom Bildungsministerium initiierte Wahl zum besten Wissenschaftsbuch des Jahres erfolgt in einem mehrstufigen Prozess unter Leitung des Magazins Buchkultur. Eine Fachjury wählte in vier Kategorien jeweils fünf Bücher aus, aus denen Leserinnen und Leser die Sieger bestimmten. Bei der diesjährigen Wahl wurden laut Mitteilung knapp 8.300 Stimmen abgegeben. Die Gewinnertitel wurden bereits im Februar bekannt gegeben.
Vier Kategorien
In der Kategorie "Naturwissenschaft/Technik" setzte sich der Leiter des Departments für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Universität Wien, Thomas Bugnyar, durch. Der Österreicher unternimmt in seinem Buch "Raben" eine Entdeckungsreise in das Leben, Denken und Fühlen der Raben.
Der deutsche Literatur- und Kognitionswissenschafter Fritz Breithaupt siegte in der Kategorie "Medizin/Biologie". In seinem Buch "Das narrative Gehirn" beschäftigt sich der an der Indiana University in Bloomington (USA) tätige Professor mit den Auswirkungen von Narrativen auf das Gehirn und den damit verknüpften Mechanismen.
Die Kategorie "Geistes-, Sozial-, Kulturwissenschaft" konnte Judith Kohlenberger vom Institut für Sozialpolitik der Wirtschaftsuniversität Wien für sich entscheiden. In ihrem Buch "Das Fluchtparadox" liefert die österreichische Kulturwissenschafterin und Migrationsforscherin eine detaillierte Analyse des Umgangs mit Vertreibung und Vertriebenen in Vergangenheit und Gegenwart.
Die österreichische Kinder- und Jugendbuchautorin Elisabeth Etz und die Illustratorin Nini Spagl gewannen die Kategorie "Junior-Wissensbücher". In ihrem Entdecker- und Mitmachbuch "Ein Baum kommt selten allein" vermitteln die beiden spannendes Wissen über Bäume. (apa)