Die Theorie des Intelligent Design ist schlechte Religionswissenschaft. In der klassischen Theologie des Christentums wäre das eine unsinnige Behauptung. Denn sie impliziert, dass die Dinge manchmal so kompliziert sind, dass Gott direkt eingreifen muss. Nur ist Gott nicht manchmal hier und dann wieder weg. Das war Isaac Newtons Fehler, als er bei der Berechnung der Planeten feststellte, dass das Sonnensystem nicht stabil ist. Für ihn war das der Beweis, dass es einen Gott geben muss, der eingreift, um die Planeten-Bewegungen stabil zu halten. Doch in der Theologie ist Gott Schöpfer und Erhalter in jedem Moment: Sein Wille hält die Schöpfung in Existenz.

Das würden viele Wissenschafter bezweifeln.

Ich bemühe mich um einen vernünftigen Dialog zwischen Wissenschaft und Religion. Zu sagen, dass die Wissenschaft Argumente gegen die Religion hervorbringt, ist falsch. Denn die Wissenschaft ist neutral. Sobald man also sagt, ich lerne aus der Wissenschaft, dass es keinen Gott gibt, ist es keine Wissenschaft mehr. Sondern dann verwandelt man Wissenschaft in Religion - eine Religion des Atheismus.