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Rot-weiß-rot im Weltall

Von Von Heiner Boberski

Wissen

Heimische Forscher gehören international zur Spitzenklasse.


Wien. (ski) Zwei österreichische Satelliten sollen heuer aus Indien ins All starten, um die Helligkeitsschwankungen leuchtkräftiger Sterne zu erforschen. Beteiligt daran sind die Technische Universität (TU) Graz, die TU Wien und die Uni Wien. 2015 oder 2016 will der Wiener Physiker Anton Zeilinger mit einem chinesischen Satelliten das von Albert Einstein als „spukhafte Fernwirkung” bezeichnete Phänomen - wie durch Zauberhand bleiben zwei verschränkte Lichtteilchen über unbeschränkte Distanzen verbunden - beweisen.

„Nicht nur dabei, sondern mittendrin”, sei Österreich in der Weltraumforschung, erklärte Infrastrukturministerin Doris Bures im Rahmen des „Space Day 2011”. Beispiele dafür fallen Harald Posch, Leiter der Agentur für Luft- und Raumfahrt in der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), auf Anhieb eine ganze Reihe ein: „Im wissenschaftlichen Bereich das Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz, das zur internationalen Spitzenklasse gehört, oder das Institut für Photogrammetrie der TU Wien, dort erforscht man mittels Erdbeobachtung die Bodenfeuchte und die Potenziale von Flutkatastrophen, das Atominstitut der TU Wien, das sich mit Dosimetrie befasst, der Messung von Strahlung und deren Einfluss auf den Menschen, oder das Institut für Satellitennavigation und Geodäsie der TU Graz, das am europäischen Navigationssystem ,Galileo beteiligt ist”.

Vor allem Astronomen und Meteorologen arbeiten mit Daten aus dem Weltall. Im Rahmen des österreichischen Weltraumforschungsprogramms Asap, das die FFG für das Infrastrukturministerium abwickelt, wurde im Mai die 8. Ausschreibungsrunde gestartet. Posch: „Seit 2002 sind im Rahmen dieses Programms knapp 50 Millionen Euro in rund 230 Projekte geflossen, heuer sind vier Millionen ausgeschrieben.”

Geräte aus Österreich

Sowohl einzelne Forscher als auch Unternehmen wurden und werden gefördert, zum Beispiel Ruag Space (GPS-Receiver für Erdbeobachtungssatelliten) oder Magna (Treibstoffleitungen für Raketen) oder Siemens, das große Testsysteme für Satelliten entwickelt hat.

Schon im 16. Jahrhundert war der Wiener Militärtechniker Conrad Haas ein Pionier der Raketentechnik, Victor Franz Heß hat bei Ballonfahrten die kosmische Strahlung entdeckt und dafür 1936 den Physik-Nobelpreis erhalten. Seither hat Österreich viele wissenschaftliche Beiträge zur Weltraumforschung geleistet, und zahlreiche Geräte oder Bestandteile aus Österreich sind ins All geflogen.