Wien. Der Rechnungshof (RH) hat vier der neun von der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) verwalteten Stiftungen überprüft. Nur beim Jubiläumsfonds der Stadt Wien funktionierte die Verwaltung gut, bei den anderen wurden "zahlreiche Mängel" festgestellt. Die Prüfer führen diese in ihrem Bericht auf eine fehlende gesamthafte Strategie für die Stiftungsverwaltung zurück.
Neben dem Jubiläumsfonds (Stiftungsvermögen 2013: 6,1 Millionen Euro) hat der RH die "Mayer-Gunthof-Stiftung" (131.000 Euro), die Oelzelt-Newin’sche Stiftung (2 Millionen Euro) und die Sonnleitner-Stiftung (125.000 Euro) für die Jahre 2009 bis 2013 überprüft. Deren Aufgaben waren die Forschungsförderung, Drucklegungs-Zuschüsse, Beihilfen und die Vergabe von Ehrenpreisen.
Einzig dem Jubiläumsfonds wurde eine gut funktionierende Verwaltung attestiert. Auch die Vergabe von Zuwendungen sei ordnungsgemäß abgelaufen. Bei den anderen drei stichprobenartig ausgewählten Stiftungen wurde eine geringe Anzahl an Anträgen festgestellt (zwischen drei und 15 Anträgen von 2009-2013). Dies sei "Folge des ungeregelten Antragswesens und der nicht geregelten Auslobung von Stiftungszuwendungen", so der RH. Erst im Zuge der Prüfung habe die ÖAW ein geregeltes Antragswesen eingeführt.
Bei den vergebenen Förderungen vermissten die Prüfer auch abschließende Evaluierungen der Forschungsprojekte. Zudem hätten die Mittel "teilweise dazu gedient, Lücken in der Finanzierung von Forschungsprojekten oder eines Tochterunternehmens der ÖAW (Gregor Mendel-Institut für Molekulare Pflanzenbiologie, Anm.) zu schließen".