Paris. Aufatmen heißt es bei den Wissenschaftern der Kometenmission Rosetta: Nach einem dramatischen Wochenende, an dem die Forscher fast 24 Stunden lang keinen Kontakt zur Rosetta-Sonde beim Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko hatten, funktioniert die Verbindung nun wieder. Offenbar seien die Navigationssysteme der Sonde durch Staubpartikel des Kometen gestört worden, wie die Missionsingenieure am Donnerstag mitteilten.
"Es war ein extrem dramatisches Wochenende", sagte Rosetta-Flugbetriebsleiter Sylvain Lodiot. Zwar gelang es den Forschern, den am Samstagabend abgebrochenen Kontakt zu Rosetta am Montag wieder herzustellen. Allerdings wussten die Wissenschafter in den darauf folgenden Stunden zunächst nicht, wo genau sich die Sonde der europäischen Weltraumagentur ESA auf ihrer Umlaufbahn um Tschuri befand.
Mission dauert bis Ende 2016
Missionsleiter Patrick Martin bestätigte am Donnerstag, dass sich Rosetta jetzt wieder im "Normalmodus" befinde. Die Raumsonde hatte demnach den Kontakt zur Erde verloren, nachdem sie sich der Oberfläche des Kometen auf bis zu fünf Kilometer genähert hatte.
Rosetta war im März 2004 zusammen mit dem Landeroboter Philae ins All gestartet. Im August 2014 kam sie am Kometen Tschuri an, den sie seitdem umkreist. Im November 2014 schließlich landete Philae auf dem Kometen. Allerdings gelang es den Wissenschaftern in den folgenden Monaten nicht, einen stabilen Kontakt zu dem kühlschrankgroßen Landegerät herzustellen. Im vergangenen Februar gaben sie ihre Versuche auf, Philae über die Muttersonde Rosetta anzufunken. Sie soll Tschuri noch bis Ende des Jahres umkreisen. Danach soll die Mission womöglich mit einer Landung der Sonde auf dem Kometen enden.