Wissenschafter sind beim Zusammensetzen alter Schriftrollen vom Toten Meer vorangekommen. Wie das Team um Oded Rechawi im Fachmagazin "Cell" berichten, griffen sie bei den Qumran-Rollen auf Erbgutproben zurück. Dazu gewannen sie DNA aus den aus Tierhaut gefertigten Schriftstücken. Dies half in Kombination mit Textanalysen dabei, die ältesten handschriftlichen Bibel-Texte in Reihenfolge zu bringen.

Den Forschern zufolge umfassen die Schriftrollen mehr als 25.000 Fragmente alter Manuskripte. Die ersten der rund 2000 Jahre alten Rollen wurden vor mehr als 70 Jahren von einem Hirten in einer Höhle am Toten Meer gefunden, später wurden weitere, häufig winzige Fragmente entdeckt. Nach ihrem Fundort Chirbet Qumran werden sie Qumran-Rollen genannt. Die antiken Schriften gehören zu den wichtigsten archäologischen Funden des 20. Jahrhunderts.

Emanuel Tov, Bibelwissenschafter an der Hebräischen Universität in Jerusalem, spricht von einem "extrem wichtigen Projekt". Die Facharbeit bringe die Forschung in dem Bereich entscheidend voran und sei auch sehr vielsprechend in Hinblick auf künftige Untersuchungen. Die Analyse antiker DNA aus den Rollen sei "ein großer Schritt vorwärts". (dpa)