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An den Quellen des Monotheismus

Von Walter M. Weiss

Reflexionen
Ein zoroastrischer Priester im Feuertempel von Isfahan vor einem Phantasiebild, das die Begegnung Zarathustras mit einem altpersischen Herrscher zeigt.
© Weiss

An diesem Wochenende wird das Frühlings- und Neujahrsfest "Nouruz" begangen. Zur Religion des Zoroastrismus, in dem es kulturhistorisch wurzelt.


Dienstag am Abend dieser Woche feierten sie wieder - Abermillionen von Menschen vielerorts in ganz Vorderasien. Bei Sonnenuntergang entzündeten Jung und Alt Lagerfeuer, sangen, tanzten ausgelassen und sprangen - rätselhafte Reimworte rufend, mit denen sie Wärme und Wohlergehen beschworen - über die Flammen.

Tschahar Schanbe Suri, das "Fest des Mittwochfeuers", gilt als Auftakt zu Nouruz - jenem jahrtausendealten Frühlings- und Neujahrsfest, mit dem alljährlich zur Tagundnachtgleiche am 20./ 21. März eine Vielzahl von Völkern und Glaubensgruppen des Ostens, zwischen Zentralasien und dem Balkan, Levante, Schwarzmeerküste und Kaukasus, freudig den Lenz zu begrüßen pflegen.

Fest des Friedens

An diesem Samstag haben geschätzt 300 Millionen Erdenbürger (die Zahl stammt von der Unesco, die Nouruz längst zum immateriellen Erbe der Menschheit geadelt hat) daheim auf weißem Tischtuch wieder diverse Symbole der Erneuerung arrangiert: Getreidekeimlinge, Knoblauch, Essig, Eier, Brot und bestimmte Kräuter, dazu Münzen, einen Spiegel, Kerzen, Granatäpfel und manches mehr. Und an diesem Sonntag statten die Jüngeren traditionsgemäß den Älteren Besuche ab, tauschen Geschenke aus. Es ist ein Tag der Freude und des Friedens, an dem man sich neu einkleidet, alte Feindschaften begräbt und das Ende der mehrtägigen Feierlichkeiten im Kreis der Familie und tunlichst außer Haus, am besten mit einem gemeinsamen Picknick, zelebriert.

Nouruz ist historisch eng mit der altiranischen Kultur verbunden, wird heute jedoch mehrheitlich als konfessionsübergreifendes Fest verstanden. Nicht wenige, die es begehen, betonen, wie etwa die Kurden, seinen weltlichen Charakter. Sein Name bedeutet wörtlich übersetzt "Neuer Tag", geht etymologisch aber auch auf den Begriff für "Licht" zurück, der im Avesta, der Heiligen Schrift der Zoroastrier, verwendet wird. Auch sonst wurzeln seine Anfänge in urdenklicher Vergangenheit.

Symbole zu Nouruz...
© Weiss

Als geistiges Reinigungsritual entstammt es wohl frühzoroastrischen Feuerzeremonien. Das Licht der Flammen und Funken symbolisiert in der Tradition eines archaischen Dualismus das Gute, das die Dunkelheit der kalten Jahreszeit besiegt und somit deren Dämonen und das Böse schlechthin vertreibt. Insofern bietet Nouruz, nicht zuletzt auch mit Blick auf das nahende Osterfest und dessen Lichtsymbolik mit Kerzen und Feuern, einen guten Grund, um Genese und Wesen des Zoroastrismus näher zu beleuchten. Zumal diese wahrscheinlich früheste Ausformung einer monotheistischen Lehre maßgeblichen Einfluss auf die Vorstellungswelt von Juden, Christen und Muslimen hatte.

Religionen fallen nicht vom Himmel. Dies gilt ganz besonders für den Kosmos der altorientalischen Mythologien. Surya, Indra, Varuna, Anahita, Mithra... - ungezählt sind die Urgottheiten irano- und indoarischer Herkunft, die später, teils unter gleichen, teils unter umgeformten Namen in den diversen Pantheons der Antike, bei den altpersischen Achaimeniden, den Parthern, Griechen, Römern Aufnahme fanden. Aus diesem Knäuel früher spiritueller Traditionen erwies sich der Zoroastrismus als die wirkmächtigste. Schon die Herrscher des ersten persischen Imperiums, Darius und Xerxes, huldigten ihm. Die Sassaniden, die vom 3. bis ins 7. Jahrhundert vom Iran aus ebenfalls über ein Weltreich herrschten, erhoben ihn zur Staatsreligion.

Zoroastrische Bildsignatur Faravahar, Symbol des menschlichen Geistes.
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Anerkannte Minderheit

Heute dürften, über den ganzen Planeten verstreut, nur noch etwa 130.000 Zoroastrier existieren. Die Angaben über ihre Gesamtzahl variieren. Fakt ist, dass sie kontinuierlich sinkt, weil die Gläubigen in der Regel, sieht man von jüngsten Reformbewegungen ab, nur untereinander heiraten dürfen und weder Konversion noch Mission kennen. 20. bis 30.000 leben noch in ihrer Urheimat, dem Iran - vorrangig in den Städten Yazd, Isfahan und Teheran. Sie sind dort als "Buchbesitzer" per Verfassung als Minderheit anerkannt, feiern in Feuertempeln unbehelligt ihren Kult und haben, wie übrigens Christen und Juden auch, einen eigenen Vertreter im Parlament.

Die weltweit größte Gemeinde bilden mit rund 70.000 Mitgliedern in der indischen Metropole Mumbai die Parsen, deren Vorfahren - ihr Name verrät noch die Herkunft - in mehreren Wellen aus dem islamisierten Persien dorthin emigrierten. Nennenswerte Diaspora-Gemeinden gibt es außerdem in den USA, Kanada, Australien, Dubai, London, Hamburg und Paris. Zu den international prominentesten Zoroastriern zähl(t)en Zubin Metha, der Rocksänger Farrokh Bulsara alias Freddie Mercury und in Indien die Industriellenclans Tata und Godrej.

Zoroastriern eilt überall der Ruf voraus, überdurchschnittlich rechtschaffen, gebildet, wohlhabend, unternehmerisch und sozial engagiert zu sein. Was wenig wundert, verpflichtet ihr gesinnungsethisches Grundgebot sie doch fortwährend zu "guten Gedanken, guten Worten und guten Taten". Der Mensch, so ihr Credo, müsse sich stets mit all seiner Kraft und all seinem Können für den gesellschaftlichen Fortschritt einsetzen. Arbeit, Anstrengung, Kreativität sehen sie als eine Art Dienst an der Schöpfung. Faulheit, Bettelei und auch Askese gelten hingegen als unredlich.

Rätselhafter Stifter

Entstehung und Wesen dieses Uralt-Glaubens liegen in Nebel gehüllt. Ein großes Fragezeichen steht schon über der Person des Stifters: Weder dessen Lebenszeit noch Heimat lassen sich zuverlässig bestimmen. Offenkundig ist: Zarathustra - oder Zoroaster, wie in die Griechen nannten - wurde von der Nachwelt fast einhellig als exemplarischer Weiser gerühmt. Als Pionier der akademischen Beschäftigung mit seiner Lehre in Europa gilt der französische Orientalist Abraham Anquetil-Duperron. Er hat 1771 als Erster die erhaltenen Bruchstücke des Avesta in eine europäische Sprache übersetzt.

In der Folge entdeckten die Aufklärer in dem Religionsgründer den idealtypischen Weisen aus dem Morgenland. Voltaire sah in ihm als Verkünder einer Sonnenreligion einen wichtigen Vermittler in moralischen Fragen. Auch Herder, Hegel, Kant hoben die Bedeutung seiner Lehre hervor. Friedrich der Große verfasste über ihn eine Schrift. Goethe beschäftigte sich im "Westöstlichen Diwan" eingehend mit ihm. Lessing erwies ihm im "Nathan" in Person des Derwischs Al-Hafi die Reverenz. Und dann war da noch, natürlich, Nietzsche. Wobei jener Zarathustra, der bei ihm "also sprach", mit dem historischen Stifter, sehr verkürzt gesagt, kaum mehr als den Namen gemein hat, weil er als Inbegriff des schöpferischen Menschen sich genau nicht an eine höhere, göttliche Ordnung gebunden fühlt.

Rameau komponierte eine Oper mit dem Titel "Zoroastre". In Händels "Orlando" spielt Zoroastro eine zentrale Rolle. Und auch der Priesterfürst Sarastro aus der "Zauberflöte" passt bestens in jene Zeit: Er ist oberster Botschafter humanistischen Gedankenguts, aber auch mit magischen Kräften ausgestattet. Magusch oder Ma-gier hießen bei den Medern und Persern die Priester, jene zoroas-trischen "Zauberer", von denen der Legende nach drei, einem himmlischen Licht nach Westen folgend, an Jesu Krippe in Bethlehem erschienen.

In der Phantasie des neuzeitlichen Europa wurde Zarathustra gerne mit der Welt der Träume assoziiert. Er galt als Erfinder der Magie und der Sieben Freien Künste; als ein mythischer König und Feldherr, Astrologe und Alchemist, ein Doppelgänger von Abraham oder Moses, Philosoph, Theologe, Weisheitslehrer...

Es ist kein Zufall, dass Raffael in den Stanzen des Vatikan auf seinem berühmten Fresko "Schule von Athen" unter den bedeutsamsten Denkern der Antike auch den persischen Religionsgründer malte - unmittelbar neben Archimedes und Ptolemäus. Ein besonders originelles Omen der Auserwähltheit erwähnt übrigens Plinius: nämlich, dass Zarathustra angeblich als erster Mensch bei seiner Geburt lachte.

Engel und Teufel

Zurück zur geschichtlichen Figur: Die Forschung datiert Zarathustras Geburt denkbar vage in den Zeitraum zwischen dem 18. und 6. Jh. v. Chr., am plausibelsten scheint heute die Zeit um das Jahr 1000. Das Licht der Welt erblickte er, aber auch das ist keineswegs gesichert, vermutlich irgendwo im Raum des heutigen Nordafghanistan. Glaubt man seiner legendenhaften Biografie, war er Sohn eines adeligen Priesters und gehörte einem Stamm vazierender Viehzüchter an.

Moderner zoroastrischer Feuertempel, Isfahan.
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Es war die Zeit des Übergangs von der nomadischen zur sesshaften Lebensweise. Und Zarathustra trug, heißt es, diesem Umbruch Rechnung, indem er - wie bei Glaubensgründern üblich nach jahrelanger Meditation in Wüsteneinsamkeit - die bis dahin praktizierten, mit ekstatischen, blutigen Ritualen einhergehenden Tieropfer und auch Götzenbilder verbot. Stattdessen erklärte er das Licht in Form des Feuers für anbetungswürdig und einen Schöpfergott zum alleinigen, allmächtigen Herrscher über das bisherige vielköpfige Pantheon.

Die Götterwesen des alten Polytheismus stufte er zu Lichtgestalten herab - den Ahuras, die, mit Flügeln versehen, als direkte Vorfahren der christlichen Engel zwischen irdischer und himmlischer Sphäre vermitteln. Andere Ex-Götter degradierte er zu Dämonen, genannt Daevas. Deren Name steckt noch in den Wörtern devil bzw. Teufel.

Das ungeschriebene Gesetz, demzufolge der Prophet im eigenen Land nichts gilt, dürfte sich auch bei Zarathustra bewahrheitet haben. Seine Reformen riefen beim alteingesessenen, um seine Pfründe bangenden Priesteradel Widerstand hervor. Angeblich musste er fliehen, vermochte in der Fremde aber mittels Disputationen und Wundertaten einen König zu bekehren. Im hohen Alter wurde er, zurück in seiner Heimat, von Widersachern ermordet.

Unklarheit herrscht auch hinsichtlich der Überlieferung seiner Lehre. Als deren textliche Keimzelle gelten die Gathas - eine Handvoll Hymnen, die er möglicherweise selbst komponierte. Sie sind Teil einer offenbar jüngeren Sammlung von Opfergebeten, liturgischen Gesängen, Sakralformeln, aber auch Legenden und Rechtsvorschriften, die ihrerseits wiederum einen Teil des Avesta bildet. Dieses heilige "Buch", genau genommen eine Zusammenstellung von Ritualtexten, ist auf Avestisch verfasst. Und diese ostiranische Sprache ist - welch spannendes Indiz für den großräumigen Ideentransfer! - in ihrer ältesten Version eng mit dem altindischen Sanskrit verwandt.

Die zoroastrischen Verspredigten weisen denn auch formal frappierende Ähnlichkeit mit den älteren Ritualtexten der Veden auf. Ein Beleg: In beiden Werktiteln, Veda und Avesta, steckt dieselbe Wortwurzel mit der Bedeutung "Wissen". Viel spricht dafür, dass die Priesterkasten der Nordinder und Iraner einst in engem Austausch standen. Und dass Zarathustra gnostische Schriften wie die Upanishaden ("Geheimlehren") kannte, in denen vom Urprinzip "Brahman", der einen magischen Urkraft und alles schaffenden "Weltseele", geschrieben steht.

Die zentrale Vorstellung der zoroastrischen Lehre ist die Existenz eines all-einen, allwissenden und wohlwollenden Schöpfergottes. Der heißt Ahura Mazda, "Weiser Herr", und soll die geistige und materielle Welt in zweimal 3.000 Jahren erschaffen haben. Seither kämpft er als Garant der rechten Ordnung gegen Angra Mainyu, den "Bösen Geist". Dieser, er wird später Ahriman oder auch Satan heißen, ist das personifizierte Prinzip von Zerstörung und Lüge, verströmt einen "übelriechenden Geist" und will sich, etwa als Gier, Geiz, Wut oder Lust, der Menschen bemächtigen.

Dieses kosmischen Kampfes zwischen Gut und Böse wegen unterbrach Ahura Mazda als Weltenordner, so das Erklärungsmodell, die Unendlichkeit, schuf die Zeit und setzte dadurch Schöpfung und Geschichte überhaupt erst in Gang. Der Dualismus von Gut gegen Böse als das eigentliche Rad im Getriebe der Dinge: So explizit hat das vor Zarathustra keiner dargelegt.

Aspekte, bei denen auch umweltpolitisch und spirituell sensibilisierte Zeitgenossen des 21. Jahrhunderts speziell die Ohren spitzen, sind das Verhältnis zur Schöpfung und die Lichtverehrung: Der Zoroastrismus lehrt statt des biblischen "Macht euch die Erde untertan!" Ehrfurcht vor und schonenden Umgang mit der Natur. Unter speziellem Schutz stehen Tiere. So gibt es in den einschlägigen Schilderungen des Jüngsten Gerichts Szenen, in denen etwa ein Stier wegen Misshandlung Menschen anklagt.

Öko-Religion

Im Neusprech könnte man sagen: Er ist eine Öko-Religion. Insbesondere die vier Grundelemente dürfen auf keinen Fall verunreinigt werden. Insbesondere nicht durch Leichengift. Deshalb kommt für Zoroastrier weder eine Erd- noch Feuer- noch Seebestattung in Frage. Sie praktizieren traditionell die "Himmelsbestattung". Ähnlich den Tibetern legten sie (bis ihnen moderne Regierungen dies aus Hygienegründen verboten) ihre Toten auf ummauerte Bergspitzen - damit Geier das Fleisch von den Knochen lösten. Einige dieser "Türme des Schweigens" sind im Iran heute Touristenattraktionen.

Zoroastrisches Feuerheiligtum der Könige, Takht-e Soleyman, Westiran
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Als kostbarstes Element erachten Zoroastrier das Feuer. Sie verehren es zwar nicht, wie ihnen übel gesinnte Andersgläubige manchmal unterstellen. Die Bezeichnung "Feueranbeter" ist eine Verunglimpfung und unzulässig. Vielmehr geht es um das Licht. Gebetet wird in einer Andachtszeremonie zur Sonne. Wenn die nicht leuchtet, zeigt das Feuer die Gebetsrichtung an. Seine Flammen sind Symbol für das Lebendige, Heilige. In den Tempeln lodern bis heute solche, die seit 1.000 und mehr Jahren nie erloschen sind. Das "ewige Licht" in Synagogen und katholischen Kirchen stammt, metaphorisch gesprochen, von ihnen ab.

Stellt sich noch die Frage nach Wesen und Sendung der Menschen: Sie seien, besagt die Lehre, unabhängig von Geschlecht und Rasse, Sprache, Glaube und Nationalität, von Natur aus gleich, seien ohne (Erb-)Sünde geboren, mit Vernunft und Gewissen begabt und aufgerufen, sich aus freiem Willen selbständig für eine moralische Lebensführung zu entscheiden. Auf dass Satan in die Schranken gewiesen werde.

Paradies und Hölle

Mit anderen Worten: Ahura Mazda hat sein zweibeiniges Ebenbild als autonomes und kreatives Wesen geschaffen, sodass es kraft seiner Gedanken und Fähigkeiten sein Dasein nach eigenem Vermögen aus verschiedenen Optionen wählend selbst mitzugestalten vermag. Zeichnet sich darin vage eine Vorform jener individuellen Eigenverantwortlichkeit und Urteilskraft ab, auf deren Entwicklung das neuzeitliche Europa zu Recht stolz ist? Jedenfalls stehen Zoroastrier noch in Abhängigkeit eines universal gültigen Harmoniegesetzes, über dessen Einhaltung ein personaler, allmächtiger Gott wacht.

Verblüffend neuartig waren, last but not least, auch die Vorstellungen zum Jenseits: Nach dem Tod seiner irdischen Hülle gelange der Mensch an die "Brücke des Auswählers", der die Seelen - ähnlich wie später der Erzengel Michael - nach sittlichen Krite-rien aussiebt. Die "Gerechten" landen in seligen "Gefilden der Lobgesänge", gottlose Übeltäter hingegen an einem Ort ewiger Verdammnis. Selbst ein gräuliches Wartezimmer existiert.

Paradies, Hölle, Fegefeuer - die Parallelen zur späteren christlichen Eschatologie als Ergebnis eines "Jüngsten Gerichts" sind offensichtlich. Unter dem Einfluss des Frühchristentums integrierten Reformzoroastrier sogar die Figur eines gottmenschlichen, von einer Jungfrau geborenen Erlösers, Sayoshant genannt, in ihr Lehrgebäude.

Bleibt das Problem, wie dieses einst revolutionäre Konzept seinen Weg in die drei abraha-
mitischen Religionen gefunden hat. Eine durchaus plausible These lautet: vermutlich durch Juden, die, von Nebukadnezar ins Babylonische Exil verschleppt und vom Perserkönig Kyros aus diesem befreit, im iranischen Hochland weiterlebten. Eine besondere Rolle dürfte hierbei der Prophet Daniel gespielt haben. Der hatte, als Berater und Traumdeuter im Dienste von Kyros und Darius stehend, an deren Hof in der Residenzstadt Susa intensiv zoroastrisches Gedankengut kennengelernt.

Nahe dem dortigen archäologischen Gelände wird bis heute ein Grab als das seine verehrt. Im Alter in seine levantinische Heimat zurückkehrt, gab er dort sein Wissen weiter. Es floss in die Geschichten und Visionen des Buches "Daniel" des Alten Testamentes ein. Und damit - möglicherweise - erstmals in den judäo-christlichen Kulturraum.

Walter M. Weiss, geboren 1961, lebt als freiberuflicher Buchautor, Fotograf und Studienreiseleiter in Wien. www.wmweiss.com.