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Politik bei offenem Fenster

Von Gerhard Stadler

Wissen

Von 33 Habsburgern, die Österreich regierten, war Maria Theresia die einzige Frau. Bis heute erfährt sie höchste Wertschätzung.


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Am 20. Oktober 1740 starb mit Kaiser Karl VI. der letzte männliche Habsburger, 40 Jahre nach dem letzten spanischen. Erbin ist seine ältere Tochter Maria Theresia. Der 1703 vom Vater Leopold I. als Erbe Spaniens bestimmte Karl musste nach dem Tod seines älteren Bruders Joseph I., dem Erben der österreichischen Länder, diese 1711 rasch übernehmen. Er wurde auch zum römisch-deutschen Kaiser gewählt.<p>In Barcelona ließ er seine Gattin Elisabeth als Statthalterin zurück. Als diese, erfolglos, 1713 Spanien verließ und Karl nach Wien folgte, waren zwei für eine Zeugung von Nachkommen wichtige Jahre verstrichen. Zwar wurden danach ein Sohn und drei Töchter geboren, doch nur zwei Töchter erreichten das Erwachsenenalter. Karls Versuch, auch das spanische Erbe für den österreichischen Zweig der Familie zu retten, war trotz der Siege Prinz Eugens nur für die Nebenländer in Italien und das heutige Belgien erfolgreich.

<p>Bereits 1713 suchte Karl VI. in der "Sanctio pragmatica" für die nur "unteilbare und untrennbare" Vererbung der (österreichischen) Länder vorzusorgen: wenn kein männlicher Erbe vorhanden sei, an seine Töchter, und in Ermangelung auch dieser, an die Töchter seines Bruders Joseph und deren Nachkommen.<p>Als Karl erkennen musste, dass er ohne männlichen Erben bleiben würde, wird die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion Maxime seiner Politik. In den eigenen Ländern gelang es rasch - damit wurde erstmals so etwas wie ein österreichisches Gesamtstaatsgefühl erreicht; die europäischen Mächte hingegen zögerten, machten Bedingungen. Der greise Prinz Eugen dringt mit seiner Meinung nicht durch, dass eine gefüllte Staatskasse und eine gerüstete Armee der zielführendere Weg zur Erhaltung des Habsburgerreiches sei. Auch die Idee einer Heirat Maria Theresias mit Kronprinz Friedrich von Preußen blieb Theorie.<p>Maria Theresias Lage - sie war aus Florenz, wo ihr Gatte Franz Stephan um den Preis des Verzichts auf sein Stammland Lothringen als Erbe der ausgestorbenen Medici die Herrschaft angetreten hatte, nach Wien zurückgekommen - ist 1740 ernst und hoffnungslos: Seit der größten Ausdehnung der habsburgischen Länder (rund 1 Mio km²) sind bereits Teile Serbiens, Neapel und Sizilien verloren gegangen, doch noch immer reichen sie von Siebenbürgen bis Schlesien und von der Toskana über die Lombardei und Tirol bis in den Breisgau und Belgien, doch an den Grenzen lauern Feinde.<p>Maria Theresia hat keine gerüstete Armee und eine leere Staatskasse, aber das Vertrauen ihrer Länder - wobei besonders die Ungarn ihrem Charme erliegen. In Preßburg bzw. Prag wird sie zum ungarischen bzw. böhmischen "rex" gekrönt - aus eigenem Recht und bewusst als "König". Ihren Franz Stephan macht sie zum Mitregenten - und es wirkt so, dass sie ein stets harmonisches Paar sind, wobei sie für die Politik verantwortlich ist und er für die Wirtschaft. Es gibt noch Ratgeber ihres Vaters und Generäle, die unter Prinz Eugen gelernt haben.<p>

Glückliche Wahl bei

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ihren Beratern

<p>Bald zeigen sich wichtige Eigenschaften Maria Theresias: Disziplin, Energie, Intuition, Empathie, eine "glückliche Hand" in der Wahl neuer Berater, die sie an ihre Seite ruft. Einer, Graf Silva-Tarouca, erhält ausdrücklich den Auftrag, "meine Fehler mir zu erkennen zu geben und vorzuhalten". Doch die Entscheidungen trifft sie, ganz absoluter Herrscher, allein.<p>Im November 1740 protestiert der bayerische Kurfürst gegen ihre Übernahme der Herrschaft, am 16. Dezember 1740 fällt König Friedrich II. von Preußen in Schlesien ein, mit vagen Gründen und ohne Kriegserklärung: "Es ist der dauernde Ehrgeiz der Fürsten, sich zu vergrößern, soweit es ihre Macht erlaubt". Maria Theresia nimmt den Kampf auf, doch bald sind fast ganz Schlesien und Glatz (Kłodkzo) verloren. Sie muss Frieden schließen und ihre reichste Region aufgeben.<p>Im von Bayern begonnenen Österreichischen Erbfolgekrieg, dem Zweiten Schlesischen und dem Siebenjährigen Krieg wechseln die Allianzen und das Kriegsglück. Langsam kann Maria Theresia wieder Initiativen ergreifen - beseelt vom Kampf gegen den Rechtsbruch Friedrichs II. und um ganz Schlesien rückzugewinnen. 1745 kann sie die Wahl von Franz Stephan zum römisch-deutschen Kaiser erreichen. Aber auch der Frieden von Hubertusburg ändert 1763 am status quo nichts: Schlesien bleibt preußisch, bis 1945. Die übrigen Erbländer kann sie behaupten, und 1772 bzw. 1779 kommt es mit der Zips, Ostgalizien aus der ersten Teilung Polens, dem Innviertel und der Bukowina sogar zu Gebietszuwächsen.<p>In die Zeit der Kriege fallen auch ihre sechzehn Schwangerschaften und Reisen: zu den Erbhuldigungen bis an die Adria, ihren beiden Krönungen, zur Einweihung der größten Dreifaltigkeitssäule nach Olmütz - und die einzige "Auslands"-Reise: 1745 nach Frankfurt, zur Krönung Franz Stephans zum Kaiser. Sie fährt gern dorthin; "Spectacle" hat sie bis dahin noch nie ausgelassen. Aber die mögliche und von anderen Kaiser-Gattinnen geübte eigene Krönung lehnt sie ab.<p>Hofkanzler Graf Uhlfeld, von Franz Stephan beauftragt, Maria Theresia zu überreden, muss berichten: "Eure Königliche Hoheit wissen ja, wie es ist, wenn Ihre Majestät einen Beschluss gefasst hat; ich bekam keine andere Antwort, als dass sie nicht wolle". Aber sie versteht es, sich während der Krönungsfeste in den Vordergrund zu spielen. Dagegen, dass sie sehr oft als "Kaiserin" dargestellt und so genannt wird, hat sie keinen Einwand.<p>Ihre Energie und Belastbarkeit sind sehr groß. Nicht unbedingt Nötiges wird zurückgestellt - so sind etwa nur wenige ihrer Por-traits nach Sitzungen mit den Malern entstanden; die müssen sich meist mit dem Kopieren bereits vorhandener Gemälde begnügen. Der Bedarf an ihren Portraits ist aber groß, da sie damit im Volk bekannt und beliebt werden kann. Ihre gesundheitliche Widerstandskraft ist enorm: sie übersteht im Gegensatz zu anderen Familienmitgliedern die Pocken (an denen drei ihrer Kinder sterben). Und sie arbeitet auch im Winter bei stets offenen Fenstern; eine Ausnahme davon darf sich nur Fürst Kaunitz herausnehmen, seit 1753 Staatskanzler und Gestalter der Außenpolitik. (Ihm gelingt die Überwindung der jahrhundertealten Feindschaft zwischen Österreich und Frankreich.) Sie schätzt die Verdienste des Hypochonders so sehr, dass er am Beginn der Audienzen im Schönbrunner Zimmer die Fenster schließen darf, auch bei Sommerhitze.<p>

Geschenke in Kirchen und Klöstern

<p>Wie fast alle Habsburger ist auch Maria Theresia tief gläubig und wenig tolerant gegen Nicht-Katholiken. Sie verfügt die Besiedlung des von den Türken verwüsteten Banats und der Batschka mit vor allem - in den westlichen Provinzen unerwünschten - Protestanten. Als Zentrum der Batschka wird Maria Theresiopel nach ihr benannt (jetzt Subotica, Endsta- tion der sogenannten "Balkan-Flüchtlingsroute" an der serbisch-ungarischen Grenze), und bis heute erinnern in vielen Kirchen Gedenktafeln und Bildnisse an ihre Stiftungen (etwa in Lenauheim im rumänischen Teil des Banats oder in Slimnic/Stolzenburg in Siebenbürgen).<p>In vielen anderen Kirchen und Klöstern - u.a. in Mariazell, Hietzing, Klosterneuburg, Innsbruck, Prag, Antwerpen - finden sich Geschenke Maria Theresias: liturgische Geräte aus Gold und Silber, aus ihren Festkleidern umgearbeitete und von ihr oft eigenhändig bestickte Messornate. Doch Maria Theresia beschneidet die Kirche auch: mehrtägige Wallfahrten werden stark eingeschränkt und Feiertage gestrichen, den Augustiner-Chorherren wird der Bau des Stiftes Klosterneuburg, das sich Karl VI. als Parallele zum Escorial erträumt hatte, nach einem Achtel 1741 eingestellt und auch nach Ende der Kriege nicht wieder aufgenommen.<p>Maria Theresia achtet auf die religiöse Erziehung ihrer Kinder sowie auf die Sittsamkeit der Untertanen - nur bei Franz Stephan ist sie tolerant: Ihm werden eine Reihe von Amouren nachgesagt, aber seiner "Aktivität" sind auch ihre sechzehn Schwangerschaften zu verdanken.<p>Im Alltag sind Maria Theresia und Franz Stephan noch ganz im Barock verfangen: Prunk und Repräsentation, Zeremoniell und Protokoll, Feste und Bauten: In Schönbrunn wird man mit den Gärten fertig; die Hofburgen von Wien, Preßburg, Innsbruck und Buda werden ausgebaut; Schloss Hof wird erworben und mit dem schönsten, heute fast wieder rekonstruierten Barockgarten Mitteleuropas umgeben. In Gang gehalten werden sie von einem Hofstaat, der vom Obersthofmeister über 14 Leibärzte, 6 Beichtväter, Antikammertürhüter, (weibl.) Kammermenschen bis zu Reiherwärtern reicht. Von jenem des Kaisers bis zu denen der Kinder über sieben Jahre sind es eigentlich viele Hofstaaten, mit insgesamt 2260 Personen!<p>1740 sind nur die Herzogtümer Unter und Ob der Enns "Österreich". In allen Erblanden ist die Regierung einschließlich der Finanzen in der Hand ihrer Stände: Adelsfamilien, Kirchenobere und Städte. Gemeinsam ist allen nur der Herrscher - und seine Aufgabe besteht nur in der Sicherung gegen äußere Feinde und der Kriegführung. Darüber steht das "Heilige Römische Reich Deutscher Nation", das wiederum von den Ständen im Regensburger Reichstag regiert wird, mit schrumpfendem Einfluss des Kaisers.<p>Maria Theresia erkennt, dass sie ihre Länder nur halten und verteidigen kann, wenn dafür gemeinsame Einrichtungen geschaffen und auch finanziert werden. "Infrastruktur" ist notwendig: Straßen, Kanäle, Landesbeschreibung, eine erste Volkszählung, Bildungseinrichtungen für Beamte und Offiziere. Die Reformen sind gut strukturiert und sie greifen ineinander: Aus der Landesbeschreibung wird die Katastralvermessung, aus dieser der Grundsteuerkataster (als erstes für die Lombardei und Tirol) - und dieser dient als Grundlage der ersten ständigen Besteuerung, was wieder die Finanzierung der Staatsausgaben ermöglicht, zunächst für Ausrüstung und Unterhalt der Armee.<p>

400 Millionen Stück Maria Theresientaler

<p>Die Maße werden vereinheitlicht, eine Münzreform vereinfacht den Zahlungsverkehr - vom "Maria Theresientaler", der sich bis Afrika und Arabien verbreitet, werden bis 1949 400 Millionen Stück geprägt. Eine zweite Geldquelle, vor allem für die Familie selbst, entsteht aus der Gründung der ersten "Fabriken" - für Textilien, Steingut, Eisenverarbeitung, die Franz Stephan, sogar auf "Forschung" basierend, für die er im "Kaiserhaus" in der heutigen Wallnerstraße Nr. 3 Labors unterhält, vorantreibt und gegen Importe absichert.<p>Die Lösung der Universitäten aus der Hand der Jesuiten, die Gründung des "Theresianum" als Adelsgymnasium dienen einer Ausbildung der Jugend im Sinne des Staates. In mehreren Codices wird die Stellung der Untertanen definiert, wofür von den Ständen getrennte Gerichte geschaffen werden. Die ersten den Erbländern gemeinsamen Behörden werden eingerichtet, mit einer dem Herrscher und nicht mehr den Grundherren verantwortlichen Bürokratie: Directorium, Hofkanzleien, Oberste Justizstelle, Zentralarchiv.<p>Zusammen mit Statthaltern, die aus der eigenen Familie stammen, entsteht eine Loyalität zu Habsburg auch in entfernten Provinzen - so in den Pays-Bas Autrichiens, wo die Ära des mit der Schwester Maria Theresias verheirateten Statthalters Karl von Lothringen als "De gouden eeuw, L’age d’or" in die Geschichte eingeht. Noch heute hat Marie Thérèse und damit Österreich den besten historischen Ruf in Belgien. Oder in Siebenbürgen, wo ihr Statthalter von Brukenthal in Erinnerung geblieben ist.<p>Und Maria Theresia hat einen Berater berufen, nach dessen Vorschlägen sie alle diese epochalen Reformen beginnt: Friedrich Graf von Haugwitz, dessen Andenken bis heute in seinem Schloss Námiět’ in Mähren hochgehalten wird. Andere Ratgeber in diesen Bereichen sind der erwähnte van Swieten, der sich auch für soziale Projekte wie Schulen, Kranken- und Armenhäuser einsetzt (siehe dazu auch Artikel auf Seite 36, Anm.), und die Juristen Sonnenfels und Martini. Wenn Ratgeber demissionieren wollen, bringt sie ein Tränenausbruch Maria Theresias - man könne doch eine Frau jetzt nicht alleine lassen! - bald zum Rücktritt vom Rücktritt.<p>Der Bruch in Maria Theresias Leben geschieht am 18. August 1765 in Innsbruck: Während der Feste nach der Hochzeit des zweitgeborenen Sohnes Leopold mit der spanischen Infantin Maria Ludovica stirbt Franz Stephan, unerwartet. Nach 258.744 Stunden Ehe, wie Maria Theresia in ihrem Gebetbuch notiert. Neben der Innsbrucker Hofburg gründet sie ein (bis heute bestehendes) Adeliges Damenstift, in dem auf ewige Zeiten für den Verstorbenen gebetet werden soll. Nach einer Zeit des Rückzugs nimmt Maria Theresia diszipliniert wieder ihre Arbeit auf und sucht die Reformen weiterzuführen - jetzt allerdings mit dem Mitregenten Joseph II., der zwar vom Wohl des Volkes beseelt, aber "beratungsresistent" ist und über die Ziele hinausschießt, vor allem im Verhältnis zur Kirche. So muss er gegen Ende seines Lebens viele Reformen zurücknehmen.<p>

IntensiveHeiratspolitik

<p>In ihrer Heiratspolitik bleibt Maria Theresia auf den ersten Blick erfolgreich: Die Mutter entscheidet über den Ehepartner. Sie hat die Absicherung der habsburgischen Herrschaft und die Verbreitung ihrer Nachkommen in weiten (katholischen) Teilen Europas im Auge: Maria Amalia wird nach Parma verheiratet; als Maria Josepha Ferdinand IV. von Neapel-Sizilien heiraten soll und wenige Tage vor der Hochzeit stirbt, tritt gleich die nächste Tochter, Maria Karolina, an ihre Stelle. Weder sie wird glücklich, noch Maria Antonia, die 1793 unter der Guillotine endet.<p>Als der Jüngste, Maximilian Franz, wegen einer Erkrankung für das Militär ungeeignet ist und auch eine Ehe fraglich wird, soll er eine Kurstimme für die Wahl eines nächsten Habsburgers zum römisch-deutschen Kaiser sichern. So bestimmt ihn Maria Theresia zum Kurfürst-Erzbischof von Köln. Seine Wahl gelingt (nach hohen "Handsalben" - heute würde man dies sicher als "Bestechung" bezeichnen - an die wahlberechtigten Domherren). Sowohl Maria Karolina wie auch Maximilian werden nach der Französischen Revolution aus ihren Residenzen vertrieben - und sterben in Schloss Hetzendorf.<p>

Rundgang um das

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Wiener Denkmal

<p>Ein dunkler Fleck in der Apotheose Maria Theresias? Man möge ihr zugute halten, dass ihre Leitlinie der Fortbestand der von Gott gewollten Herrschaft Habsburgs war. Aber selbst mit dem Dutzend Kinder würde dies nur zwei Generationen absichern, wenn nicht durch entsprechende Heiraten bereits für die dritte Vorsorge getroffen wird.<p>Die Erbfolgekriege haben diese Angst vor einem Herrschaftsverlust so stark werden lassen, dass ein zudem wegen der Unwägbarkeiten in einer Ehe ohnehin nur hypothetisches "Glück" der Kinder nicht zählt. Überdies sollen geschichtliche Persönlichkeiten aus ihrer Lebenszeit beurteilt werden: "arrangierte" Ehen waren in allen Schichten und Bekenntnissen noch lange die Regel. Und Maria Theresia war ein "Kontrollfreak" - sie hatte ein Spitzelsystem organisiert, überwachte damit auch ihre Kinder zeitlebens und traktierte sie mit Verhaltensanweisungen.<p>Zum Schluss möchte ich einen Rundgang um das Wiener Maria-Theresien-Denkmal empfehlen: Die Herrscherin thront, das Volk grüßend, mit der Sanctio pragmatica aus Erz, über ihren zu Gruppen zusammengefassten Ratgebern. Dazu kommen noch zeitgenössische Musiker, bis zum jungen Mozart. Personifizierte Tugenden sind hinter den 24 genannten Männern zu erkennen. Hier ist nicht eine Person, sondern ein Herrschaftssystem abgebildet. Die Schöpfer dieses Lehrbuches der maria-theresianischen Epoche waren Alfred von Arneth, der gerade ihre zehnbändige Biographie vollendet hatte, und der Bildhauer Zumbusch.<p>Eingeweiht wurde es in Anwesenheit des Kaiserpaares am 13. Mai 1888, dem Jahrestag ihres Geburtstages. Die Rückbesinnung auf Maria Theresia, die trotz Kriegen und Verlusten in allen Landesteilen verehrt wurde, sollte damals einen neuen Anstoß für das nach Solferino, Königgrätz und dem Ausgleich mit Ungarn so notwendige "Viribus Unitis" bringen ("Mit vereinten Kräften" - Wahlspruch Kaiser Franz Josephs I.).

Ausstellungen & Literatur<p>300 Jahre Maria Theresia. Strategin, Mutter, Reformerin. (u.a. in Schloss Hof, Schloss Niederweiden, Kaiserliche Wagenburg Wien, bis 29. 11. 2017).<p>Kirche. Kloster. Kaiserin. Maria Theresia und das sakrale Österreich (Stift Klosterneuburg, bis 15. 11.),<p>Maria Theresia. Habsburgs mächtigste Frau (Österr. Nationalbibliothek, bis 5.6.).<p>Barbara Stollberg-Rilinger: Maria Theresia. Die Kaiserin in ihrer Zeit (C.H. Beck, München 2017). Eine ausführliche Biographie, keine austrozentrische Hagiographie, die Maria Theresias Wirken aus ihrer Persönlichkeit und dem Wechselspiel mit den anderen Akteuren, seien es Partner oder Gegner, zu erklären sucht. Dafür ist die Autorin kürzlich mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet worden.

Gerhard Stadler, geboren 1947, Dr. jur., ist als Reiseschriftsteller und "rotweißroter Spurensucher" tätig.