Wien. Vor einigen Jahren war die Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus) in Europa noch nicht zu finden. Heute könnte man dagegen nicht mehr von einem exotischen Gast sprechen, hieß es am Dienstag in einer Aussendung der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die Forscher warnen nun vor der weiteren Ausbreitung des Blutsaugers.
Erstmals wurde diese Gelsenart im Jahr 2011 im Bundesgebiet nachgewiesen - damals in der Grenzregion Südsteiermark und Slowenien. Mittlerweile hat sich das Tier in Süd-, Südost- und Westösterreich etabliert und dringt nach und nach in neue Gebiete vor - so etwa nach Italien und Ungarn, berichtet ein Team um Norbert Nowotny vom Institut für Virologie der Vetmeduni im Fachblatt "Parasites & Vectors". Im Mai habe sich die Mücke erstmals in der Nähe von Wiener Neustadt gezeigt und könnte in Kürze auch die Bundeshauptstadt erreichen.
Während heimische Hausgelsen vorwiegend in den Abendstunden lästig werden, ist die Buschmücke tagaktiv - und das von Anfang März bis Ende November. Sie ist dazu fähig, sich massenhaft zu vermehren. Das unterstützt ihr bislang unkontrolliertes Vordringen.
Nach Europa wurde die Art vermutlich in importierten Autoreifen eingeschleppt. Seine Robustheit bezüglich Klimaveränderungen hilft dem ursprünglich aus Fernost stammenden Insekt beim Vormarsch. Wenigstens sei "das unangenehme Insekt nur bedingt aus Überträgerin von Krankheiten eingestuft. Ausschließen kann man eine Übertragung von West-Nil-, oder Dengue-Viren jedoch nicht", erklärt Nowotny.