Wien. Wenn es den Feschak beim Blick auf die Fuchtel fest feigelt, kann das gleich mehrere Bedeutungen haben - je nachdem, wo in Österreich man sich gerade befindet. Andernorts werden einzelne Ausdrücke mitunter gar nicht verstanden. Um hier mehr Aufklärung zu schaffen, wird das von der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) betreute "Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich" nun ins Internet verlegt und soll dort weiterwachsen.
Das Werk geht auf eine vor mehr als 100 Jahren gestartete gemeinsame Initiative mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zurück. Wobei sich das Wort "bairisch" auf die auch den Großteil Österreichs und Südtirols umfassenden Dialekte bezieht. In gedruckter Form gibt es heute fünf Bände. Diese umfassen die zahlreichen Wörterbuchartikel zu den Buchstaben A bis E. In Kooperation mit dem Wissenschaftsfonds FWF und der Uni Wien werden auch diese in die Online-Plattform LIÖ überführt. Die Premiere in der Online-Ausgabe ist nun aber dem Buchstaben F vergönnt.
Citizen Science
Der Zugang ist seit Montag freigeschaltet. Bisher halten um die 350 einschlägigen Einträge bereits einige Perlen der Mundart bereit. Dabei werden deren Herkunft und die regional unterschiedlichen Bedeutungen dokumentiert. Es handelt sich um ein "Citizen Science"-Projekt. Die Wissenschafter stützen sich auf die Hilfe von über 2.700 Freiwilligen aus dem gesamten Einzugsgebiet. Die Grundlagen bilden unter anderem rund 3,6 Millionen handschriftlich notierte Belegzettel, die bereits großteils in eine Datenbank eingegeben und ebenfalls online verfügbar sind.