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Studie sieht verbesserte Lebensqualität bei Lungenkrebs

Von Alexandra Grass

Wissen
Wiener Homöopathie-Studie wurde publiziert.
© adobe stock / Gina Sanders

Homöopathienutzer fühlten sich subjektiv besser bei begleitenden Maßnahmen.


Krebsbehandlungen wie Chemo- oder Strahlentherapien sind für den Körper extrem belastend und gehen häufig mit Nebenwirkungen einher, die sich vor allem im Magen-Darmtrakt bemerkbar machen. Übelkeit, Appetitlosigkeit, Durchfall aber auch chronische Müdigkeit sind keine Seltenheit. Immer mehr Patienten wenden sich deshalb auf der Suche nach begleitenden, lindernden Maßnahmen der Komplementärmedizin zu. Eine Arbeitsgruppe um den Wiener Internisten und Homöopathen Michael Frass hat im Rahmen einer Studie im Wiener AKH eine Verbesserung der Lebensqualität und ein längeres Überleben bei Lungenkrebspatienten beobachtet.

Untersucht wurden für die randomisierte und doppelblinde Studie, die im Fachblatt "The Oncologist" erschienen ist, 150 Patienten mit fortgeschrittenem Nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom im metastasiertem Krankheitsstadium IV. Im Vergleich zur Placebo- und zur Kontrollgruppe ohne jegliche Substanzgabe zeigten die Patienten mit homöopathischer Behandlung ein längeres Überleben sowie eine "signifikant bessere" Lebensqualität, wie Frass im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" betont.

Subjektives Empfinden

Die Patienten füllten zu Beginn der Studie als auch neun und 18 Wochen danach Fragebögen aus. Dabei beurteilten die Probanden auch das subjektive Empfinden sowie chronische Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Schmerz und Luftnot. Die Homöopathiegruppe schnitt dabei wesentlich besser ab, so der Mediziner. Die Studienteilnehmer wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren auch hinsichtlich des Überlebens beobachtet. Auch hier fand sich in der Homöopathiegruppe ein Vorteil sowohl gegenüber der Placebo- als auch der Kontrollgruppe, heißt es in der Studie.

Sehr wohl räumt Frass ein, dass die inzwischen verbesserte konventionelle Therapie zu einem weiteren Anstieg der Überlebenszeit geführt hat.

Die Studie war von der im Jahre 2004 vom damaligen Klinikvorstand Christoph Zielinski gegründeten Spezialambulanz "Homöopathie bei malignen Erkrankungen", die von Michael Frass geleitet wurde, ausgegangen.

"Die Arbeit zeigt, dass Homöopathie wirksamer ist als Placebo und dass sie sich ausgezeichnet mit konventioneller Therapie verträgt", betont der Internist. Hinzu kommen eine gute Verträglichkeit mit allen anderen schulmedizinischen Therapeutika und Interventionen sowie fehlende negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel. "Die Kooperation zwischen konventioneller und Komplementärmedizin nützt den Patienten", so Frass.

Hinweis: Der Titel dieses Artikels wurde geändert, weil die erste Version irreführend war.