Zum Hauptinhalt springen

Impfungen helfen, doch Delta hat die Nase vorn

Wissen

Wien. Impfungen gegen das Coronavirus senken das Risiko, an der Delta-Variante von Sars-CoV-2 zu erkranken, aber nicht lange. Das berichtet die University of California in Santa Cruz im Fachmagazin "Nature" in der wie sie meint ersten, direkten Untersuchung zur Effizienz der Vakzine gegen die Delta-Variante. Die Studie bringe "eine gute und eine schlechte Nachricht". Einerseits würden Geimpfte das Pandemiegeschehen einbremsen. Andererseits nehme die Schutzwirkung bereits drei Monate nach der zweiten Impfung in alarmierender Weise ab. Die Ergebnisse seien "sowohl mehr als auch weniger ermutigend", so die Infektiologin Marm Kilpatrick von der University of California.

Zulassungsantrag für Kinder

Frühere Studien brachten widersprüchliche Ergebnisse. Einerseits zeigte sich, dass mit Delta Infizierte stets eine ähnliche Menge Viren-Material in der Nase hatten, egal, ob geimpft oder nicht. Es entstand die Annahme, die Gruppen seien gleichermaßen infektiös. Andere Studien zeigten, dass geimpfte Infizierte den Erreger seltener verbreiten, da die Viruskonzentration rasch absinke.

Die neue Studie analysiert Testdaten von 139.164 Kontakten von 95.716 Personen, die sich von Jänner bis August 2021 im Vereinigten Königreich mit Sars-CoV-2 angesteckt hatten, als die Alpha- und Delta-Varianten um die Vorherrschaft konkurrierten. Demnach bieten die Impfstoffe zwar einen gewissen Schutz gegen Infektion und Übertragung, Delta schwächte diese Wirkung jedoch ab. Bei vollständig Geimpften, die trotzdem Delta bekamen, war die Wahrscheinlichkeit einer Weitergabe doppelt so hoch wie bei der Alpha-Variante. Zudem stieg das Risiko der Verbreitung mit zeitlichem Abstand zum Stich. (est)