Sexuelle Erregung lässt sich einer Studie zufolge an der Zusammensetzung der Atemluft nachweisen. "Die Versuchspersonen atmeten weniger Isopren und Kohlendioxid aus, die Konzentration von Abbauprodukten bestimmter Neurotransmitter nahm hingegen zu", heißt es in einer Mitteilung des Max-Planck-Instituts für Chemie (MPIC) in Mainz. Die Forschenden hatten Probanden verschiedene Filmclips - darunter auch einen Erotikfilm - schauen lassen und analysierten dabei deren Atem.

Die im Fachblatt "Scientific Reports" publizierten Ergebnisse könnten helfen, sexuelle Funktionsstörungen besser zu bewerten, hieß es. Allerdings haben an der Studie nur 24 Männer und Frauen mitgemacht. "Um die Aussagekraft insgesamt zu erhöhen, möchten wir die Studie mit einer größeren Zahl an Probanden wiederholen", sagt Giovanni Pugliese, Forscher beim MPIC.

Die Probanden sahen sich im SexLab an der Universität Porto in zufälliger Reihenfolge verschiedene Filmclips an: eine Natur-Reisedokumentation, einen Horrorfilm, ein Fußballspiel und einen Erotikfilm. Währenddessen wurde kontinuierlich ihr Atem auf mehr als 100 organische Verbindungen untersucht. Gleichzeitig maßen Forschende die sexuelle Erregung der Testpersonen, indem sie etwa einen Temperaturanstieg an den Genitalien ermittelten.

"Generell waren die Ergebnisse der Atemanalyse bei Männern eindeutiger als bei Frauen", sagt Pugliese. So beobachteten die Forscher bei Frauen nicht den gleichen Anstieg flüchtiger Substanzen wie bei Männern. Zudem waren manche Frauen durch die Erotikfilme nicht besonders erregt.