Genf/Lausanne - Ein Genfer Forschungsteam hat eine neue Methode zur Verkapselung von Fäkalbakterien entwickelt. Bisher war bei Patientinnen und Patienten mit einer stark geschädigten Darmflora nach einer Infektion mit dem Bakterium Clostridium difficile eine sogenannte Stuhltransplantation notwendig, wie die Universität Genf (Unige) mitteilte. Dabei wird der Darminhalt eines Spenders, der gesunde Bakterien beinhaltet, in den geschädigten Darm transplantiert.

"Diese bräunlichen Kügelchen lassen sich leicht in einer Flüssigkeit oder einem angenehm zu verzehrenden Nahrungsmittel verteilen. Sie haben keinen Geschmack. Sie könnten also die Einnahme der Behandlung erheblich erleichtern, insbesondere für Kinder", sagte Studienleiter Eric Allémann von der Universität Genf. 
- © Rakotonirina/Boulens/CC BY-NC-ND/Adèle Rakotonirina et Nathalie Boulens

"Diese bräunlichen Kügelchen lassen sich leicht in einer Flüssigkeit oder einem angenehm zu verzehrenden Nahrungsmittel verteilen. Sie haben keinen Geschmack. Sie könnten also die Einnahme der Behandlung erheblich erleichtern, insbesondere für Kinder", sagte Studienleiter Eric Allémann von der Universität Genf.

- © Rakotonirina/Boulens/CC BY-NC-ND/Adèle Rakotonirina et Nathalie Boulens

Der aufbereitete Stuhl wird dem Empfänger dann entweder über eine Nasensonde, als rektaler Einlauf oder über eine Koloskopie verabreicht. Es gibt auch Kapseln zum Einnehmen, aber aufgrund ihrer Größe (8,2 mm breit und 23,3 mm lang) und ihrer Dosierung (30 bis 40 Kapseln über zwei Tage) ist auch ihre Verwendung sehr anspruchsvoll.


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Zum Artikel Dry alginate beads for fecal microbiota transplantation: From model strains to fecal samples

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Wissenschafterinnen und Wissenschafter der Universität Genf haben nun in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Lausanne (Chuv) eine neue, einfachere Technologie entwickelt. "Unsere Technik ermöglicht es, die im Stuhl des Spenders oder der Spenderin vorhandenen Mikroorganismen lebend in kleine, etwa zwei Millimeter großen Kügelchen einzukapseln, die oral eingenommen werden", erklärte Erstautorin Adèle Rakotonirina in der Mitteilung der Universität Genf.

"Diese bräunlichen Kügelchen lassen sich leicht in einer Flüssigkeit oder einem angenehm zu verzehrenden Nahrungsmittel verteilen. Sie haben keinen Geschmack. Sie könnten also die Einnahme der Behandlung erheblich erleichtern, insbesondere für Kinder", sagte Studienleiter Eric Allémann von der Universität Genf.

Noch ist die neue Technologie aber nicht einsatzbereit, zuerst muss sie klinisch getestet werden. Der Fachwelt wurde sie in der Zeitschrift "International Journal of Pharmaceutics" vorgestellt. (apa/ag.)