Wien. Eine totale Mondfinsternis bietet das Firmament am Samstag (10. Dezember) - allerdings nicht in Österreich. Dort spielt sich der spektakulärste Teil des Himmelschauspiels hinterm Horizont ab. Das Ende der totalen Bedeckung des Erdtrabanten durch den Erdschatten fällt auf 15.57 Uhr, der Mond geht aber in Wien erst um 15.58 Uhr auf. Sehenswert ist das Schattenspiel dennoch: Der Mond wird als "liegendes Kipferl" aufgehen, wie der Wiener Astronom und Volksbildner Hermann Mucke gegenüber der APA erklärte.

  Zwischen Nordosten und Ostnordost zeigt sich der Mond am Beginn des Naturschauspiels noch nahezu vom Kernschatten der Erde bedeckt. Nur am unteren Rand leuchtet eine dünne Mondsichel, die sich beim Höhersteigen langsam verbreitet. Um 17.18 Uhr hat der Mond den Kernschatten der Erde verlassen, bis 17.44 Uhr ist noch eine leichte Verdunkelung durch den Halbschatten der Erde im rechten oberen Bereich des Mondes zu sehen.

Vollmond versus Neumond 
Mondfinsternisse können sich prinzipiell nur bei Vollmond ereignen, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond steht. Nur bei dieser Konstellation kann der Mond in den Schatten der Erde gelangen, was man als Mondfinsternis wahrnimmt. Sonnenfinsternisse ereignen sich dagegen stets bei Neumond.

  Beobachter sollten einen Punkt mit niedrigem Landschaftshorizont auswählen oder möglichst von hoch oben zusehen. Für das Wiener Stadtgebiet empfiehlt sich die Aussichtsplattform am Flakturm in Wien-Mariahilf (6., Fritz Grünbaum Park, Haus des Meeres), wo man unter Anleitung von Mitgliedern des Wiener Astronomischen Vereins beobachten kann und auch eine Computersimulation den Ablauf einer Mondfinsternis erklärt. Zudem veranstalten viele Sternwarten Sonderführungen (Infos unter http://www.austriaca/sternwarten).

  Das himmlische Schattenspiel am Samstag ist u.a. über Asien, Europa, Australien und Nordamerika ohne dessen Nordostrand zu sehen. Die nächste von Österreich aus sichtbare partielle Mondfinsternis gibt es erst in der Nacht auf den 26. April 2013, die nächste totale Mondfinsternis am 28. September 2015.