Nach dem Bad übliche Erscheinung: aufgeweichte Hände. - © fotolia
Nach dem Bad übliche Erscheinung: aufgeweichte Hände. - © fotolia

London. Mit aufgeweichten, schrumpeligen Fingern lassen sich feuchte Gegenstände schneller greifen und transportieren als mit trockenen. Diese skurrile Erkenntnis dokumentieren Forscher um Kyriacos Kareklas von der Newcastle Universität in den "Biology Letters" der britischen Royal Society. Beim Umgang mit trockenen Gegenständen haben Schrumpelfinger keine Vorteile - aber auch keine Nachteile.

Bisher hatten Experten angenommen, dass die Schrumpelhaut entsteht, weil die äußere Hautschicht bei längerem Kontakt mit Wasser aufquillt. Jüngere Untersuchungen hätten aber gezeigt, dass das autonome Nervensystem die Bildung der Schrumpelhaut steuert, so die Forscher. Das wiederum lege nahe, dass dem Effekt eine Funktion zukommt. Um dieser auf die Spur zu kommen, wurden 20 Personen getestet.

Dabei sollten die Probanden zwischen Daumen und Zeigefinger Glaskugeln und kleine Bleigewichte greifen. Das Ergebnis: Die Schrumpelhaut bietet einen klaren Vorteil, wenn es darum geht, mit feuchten Gegenständen zu hantieren. Wie das funktioniert, wird weiter untersucht. Möglicherweise leiten die Falten das Wasser besser von den Fingerspitzen ab, sodass sich die Griffigkeit verbessert. Vielleicht verändern sich auch Hauteigenschaften wie Haftfähigkeit oder Flexibilität. Interessant ist die Frage, warum die Finger nicht ständig schrumpelig sind, denn die Handhabung trockener Gegenstände ist dadurch nicht beeinträchtigt.