
Wien. Derzeit haben die Bäume aufgrund der anhaltenden Kälte weder Blätter noch Pollen. Aber sobald es wärmer wird, kann es sehr schnell gehen. Experten sagen etwa ab dem kommenden Wochenende eine Pollen-Explosion voraus.
Steigen die Temperaturen in der nächsten Woche an, werden Esche und Birke gleichzeitig zu stäuben beginnen, so Uwe E. Berger, Leiter der Forschungsgruppe Aerobiologie und Polleninformation an der MedUni Wien, zur "Wiener Zeitung". Dann ist der Zeitpunkt gekommen, ab dem die ersten Heuschnupfen-Patienten über eine rinnende Nase und tränende Augen verbunden mit starken Krankheitsgefühlen klagen.
Durchschnittliches Jahr
Der Beginn der Eschenblüte wird mit dem Wochenende erwartet, die Birke wird etwa um den 9. April ihre ersten Pollen freigeben, wie die Prognosen des Österreichischen Pollenwarndienst lauten. Vorausgesetzt, die Umweltbedingungen dazu passen. Wenn die Temperaturen nicht stimmen, dann "sagt die Pflanze, es ist nicht sinnvoll, jetzt Pollen abzugeben, weil es nicht zum Keimen kommen kann", erklärt Berger. Wenn es aber schlagartig warm wird, dann entlässt die Pflanze schlagartig viel Pollen.
Aufgrund der voraussichtlichen Wettersituation sind starke Belastungen zu erwarten. Der Auftakt der Pollensaison wird damit heftig, doch die Belastung über das gesamte Jahr gesehen wird heuer eher durchschnittlich bis unterdurchschnittlich sein, beruhigt der Pollenexperte. Denn die Blütenstände bildet die Pflanze ja schon im Jahr davor und die bleiben vom aktuellen Wetter unbeeinflusst. Nach Esche und Birke werden auf jeden Fall um den 1. Mai herum die Gräser zu blühen beginnen und den Allergikern das Leben schwer machen.
Heuschnupfen behandeln
Die Beeinträchtigung der Lebensqualität Betroffener reicht von Schlafstörungen mit begleitender Tagesmüdigkeit bis hin zur Herabsetzung der Konzentrations- und Lernfähigkeit, insbesondere bei Kindern.
Die Behandlung der allergischen Rhinitis, also dem Heuschnupfen, steht auf drei Säulen: der Meidung des Allergens (Karenz), der Behandlung mit Arzneimitteln und der spezifischen Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt. Diese zielt auf eine dauerhafte Unempfindlichkeit gegen den Allergieauslöser ab. Die klassische Methode ist dabei die Behandlung mit Spritzen über längere Zeiträume hinweg. Inzwischen gibt es aber auch Tropfen und Tabletten - etwa die Gräsertablette.