Amsterdam/Wien. Die Medizin macht Fortschritte in der Therapie von Herzpatienten, doch der immer ungesündere Lebensstil hält diese Entwicklung auf. Das zeigen Daten der Euroaspire-Erhebung aus den Jahren 1990 bis 2013, die auf dem bis heute laufenden Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Amsterdam vorgestellt wurden.

"Die Lebensstil-Trends bei Herzpatienten gehen in die falsche Richtung", sagte Franz Weidinger, Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft: "Übergewicht und Diabetes nehmen laufend zu, das relativiert die Erfolge, die wir medikamentös zum Beispiel bei der Blutdrucksenkung oder den Blutfettwerten erreichen können."

Eine Schweizer Studie zeigt, dass Rauchverbote im öffentlichen Raum die Zahl der Herzinfarkte senken. Im Kanton Tessin gab es nach dem Rauchverbot von 2007 ein Fünftel weniger einer gefährlichen Art von Herzinfarkten. In Basel-Stadt, wo es zu jener Zeit kein Rauchverbot gab, blieb die Zahl der Fälle konstant. Dies berichtete das Team um Marcello Di Valentino aus Bellinzona in Amsterdam. Die Mediziner führten die Abnahme vor allem auf den Schutz von Nichtrauchern vor dem Passivrauchen zurück. Die Resultate stimmen mit vergleichbaren Resultaten aus anderen Ländern überein.

Herz-Versorgung nach Maß bei Transplantationen


Die maßgeschneiderte Versorgung von Transplantations-Patienten soll ein an der Medizinischen Universität Wien (MUW) entwickeltes Gerät zur Überwachung von Herzpumpen ermöglichen. Das gab die MUW vor dem 16. Kongress der Europäischen Gesellschaft für Organtransplantation bekannt, der ab Sonntag, 8. September, im Austria Center Vienna stattfindet. "Das große Ziel ist die Entwicklung einer intelligenten Pumpe", sagt Daniel Zimpfer, Herzchirurg an der MUW-Klinik für Chirurgie.